Konzert Studierende begeistern mit hervorragenden Leistungen
Orchester der Musikhochschule beim Sinfoniekonzert der Volksbühne.
Für Jubel und Bravo-Rufe sorgte das Orchester der Wuppertal/Kölner Musikhochschule beim Sinfoniekonzert der Volksbühne in der Stadthalle. Die jungen Studierenden bewiesen dabei, dass sie ihre Instrumente nicht nur perfekt beherrschen, sondern sich auch in einen Gemeinschaftsklang einfügen können. Hildegard Schön, seit vergangenem Jahr Professorin für Ensembleleitung an der Musikhochschule Köln, dirigierte das große Orchester umsichtig und engagiert.
Hildegard Schön hatte ein Programm fürs Herz ausgesucht: Romantisch-emotionales mit Debussy, Eingängiges mit Mozarts Klarinettenkonzert, Bekanntes mit Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“. Die Bläser wechselten teilweise an den Solopositionen ab, damit jeder einmal sein Können zeigen konnte. So begann der erste Querflötist sehr ausdrucksvoll den solistischen Anfang von Debussys „Prélude à l‘après-midi d‘un faune“. Das Orchester spielte exakt und aus einem Guss, wenn auch wenig schwelgerisch. Auch die Konzertmeisterin und die anderen Holzbläser begeisterten mit ihren Soli. Gemeinsam zauberten alle einen geheimnisvollen Schluss.
Sinn für leise Töne
und spielfreudigen Dialog
Bei Mozarts Klarinettenkonzert A-Dur KV 622 glänzte Georgios Karagkounis. Er hatte sich in einem internen Probespiel der Musikhochschule gegen seine Konkurrenten durchgesetzt. Ohne Noten und mit viel Bewegung interpretierte er das bekannte Stück, brachte auf engem Raum unheimlich viele Emotionen unter, immer mit einem klangvollen und farbigem Ton. Dabei setzte Karagkounis oft auf leise Töne, nahm sich immer wieder zurück. Das Orchester folgte aufmerksam und blieb in der Lautstärke immer unter dem Solisten. Dann wieder trat es spielfreudig in den Dialog mit dem Klarinettisten. Als in der Reprise alle im Pianissimo anfingen, hielt das Publikum geschlossen den Atem an vor Spannung.
Mussorgskys abwechslungsreiche „Bilder einer Ausstellung“ boten allen Instrumentengruppen viele Möglichkeiten zu glänzen. Mal melancholisch, mal flink und virtuos, dann wieder düster-gewaltig, durchsichtig oder spritzig-exakt: Hildegard Schön führte das Orchester sicher durch die unterschiedlichen Klangfarben und Anforderungen. Obwohl das Publikum nach dieser hervorragenden Leistung ausdauernd nach einer Zugabe verlangte, gewährte sie diese nicht.