Studierende präsentieren ihre Ideen zum Lokschuppen-Areal

Am Bahnhof in Vohwinkel sollen 300 Wohnungen entstehen. Wie die Bebauung aussehen könnte, war Teil eines Wettbewerbs.

Foto: Stefan Fries

Groß war das Interesse am Studierendenwettbewerb der NRW-Bank zum geplanten Bauprojekt Lokschuppen. Mehr als 100 Absolventen von vier Hochschulen nahmen im Frühjahr 2017 die weitläufige Fläche nordöstlich des Bahnhofs in Augenschein. Während der folgenden Monate erarbeitete ein Teil von ihnen städtebauliche Entwürfe zum dortigen Wohnkonzept. Jetzt wurden die Ergebnisse bei einer Ausstellung in der Kunststation des Vohwinkeler Bürgerbahnhofs präsentiert. Elf Entwürfe zeigen innovative und urbane Bebauungsansätze.

Der erste Preisträger Thomas Eltner setzt bei seinen Plänen auf die Nähe des Bahnhof, um den Individualverkehr zurückzunehmen. „Die besondere Lage hat mich sehr gereizt“, sagt der Student der Raumplanung an der Universität Dortmund. Eine Terrassierung gleicht in seinem Entwurf den Höhenunterschied zur Nathrather Straße aus. „Dadurch muss weniger Material angeschüttet werden“, erklärt Eltner. Bei ihm geben verglaste Wintergärten den Blick ins Vohwinkeler Zentrum frei und sorgen gleichzeitig für eine Lärmabschirmung von der Bahntrasse aus.

Franziska Brörken von der Fachhochschule Aachen verbindet das unterschiedliche Höhenniveau mit vielen kleinen Brücken. So entsteht eine aufgelockerte Bebauung mit Höfen und Dachgärten, die von allen Seiten gut erreichbar ist. „Der Höhenunterschied war die größten Herausforderung“, sagt die 22-Jährige. In Richtung Bahn schirmt bei ihr ein Wall den Zuglärm ab. Von den Besuchern der Ausstellung wurden die Ergebnisse sehr positiv aufgenommen. „Wir haben damit hervorragende Impulse, die zeigen, was hier alles möglich ist“, lobt Planungsdezernent Frank Meyer (SPD). Er verweist auf die hohe Attraktivität des 5,5 Hektar großen Lokschuppengeländes. So seien Lage, Ausdehnung und Verkehrsanbindung ideal.

Die Stadt und die beiden Investoren haben mit der Fläche viel vor. Rund 300 Wohneinheiten sollen hier entstehen. „Ich würde mir einen Baustart Ende 2020 wünschen“, sagt Meyer. Ihm sei allerdings bewusst, dass es sich dabei um einen „sehr sportlichen Zeitplan“ handele. Denn der insgesamt mit knapp 3000 Euro dotierte Wettbewerb ersetze kein städtebauliches Qualifizierungs- und Bebauungsplanverfahren. Bis die ersten Bagger rollen können, müsse es vor allem eine Einigung der Investoren geben. Eigentümer der Fläche sind die Duisburger Rau-West-Gruppe und die Clees-Unternehmensgruppe. „Dass die Grundstücksgrenzen mitten durch das Gelände verlaufen, ist nicht ideal“, räumt Frank Meyer ein. Er sei aber trotzdem optimistisch, dass es hier eine Lösung geben werde.

Rau-West-Sprecher Helmut Claßen befürwortet den jüngsten Wettbewerb. „Es waren interessante und ausbaufähige Ergebnisse dabei, die einen guten Beitrag zur Entwicklung der Fläche leisten“, findet er. So sieht es auch Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann (SPD): „Ich bin beeindruckt von den sehr professionellen Plänen.“ Durch den Wettbewerb gibt es Auftrieb für die zuletzt stagnierende Entwicklung des Lokschuppengeländes. Wann es hier erste konkrete Veränderungen gibt, bleibt aber unklar. Derzeit bietet das mit Schutt übersäte und stark verwilderte Gelände keinen schönen Anblick.