Südhöhen-Wache: Der Notarzt kann einziehen

Seit Anfang des Jahres steht die Versorgung rund um die Uhr. Ein Anbau war aber nicht rechtzeitig fertig geworden.

Wuppertal. Seit Anfang Januar haben die Bewohner der Südhöhen die langerwartete Rund-um-die-Uhr-Versorgung durch einen Notarzt. Doch derzeit residiert dieser an einem Übergangsstandort. Weil der neue Modulbau in der Feuerwache auf Korzert noch nicht bezugsfertig ist, haben Arzt und Fahrzeug ihren Unterschlupf bei der Bereitsschaftspolizei an der Müngstener Straße gefunden. „Ein echtes Provisorium“, räumt Feuerwehr-Chef Siegfried Brütsch ein. Auswirkungen auf den Notfalldienst habe dies aber nicht, betont er. Die 24-Stunden-Bereitschaft sei garantiert, die Einsätze zeitgerecht.

Am Montag, so Thorsten Wagner vom Gebäudemanagement, findet die Übergabe der Wache statt. Im Laufe der kommenden Woche kann dann auch der Notarzt endlich auf Korzert einziehen. Ursprünglich sollte das schon zum Jahreswechsel passieren, zuletzt gab es aber erneut Verzögerungen beim Bau, diesmal bei den Estricharbeiten.

„Die Bodenleger sind derzeit noch vor Ort“, erklärt Wagner. „Bis zum Einzug soll alles sauber sein, wir wollen kein Risiko eingehen.“ Ehe der Notarzt in ein halbfertiges Gebäude einziehen müsse, nehme man die gut zweiwöchige Verspätung lieber in Kauf. „Ab Montag sind dann, wenn überhaupt, nur noch Kleinigkeiten zu erledigen“, kündigt Wagner an.

Weniger locker verlief die erste große Verzögerung aufgrund von Problemen bei der Ausschreibung: Es hatten sich schlichtweg zu wenige Unternehmen gemeldet. Im Sommer war es laut Wagner fast unmöglich gewesen, eine Spezialfirma für den Modulbau zu bekommen. „Viele waren mit Arbeiten im Rahmen des Konjunkturpakets II beschäftigt.“

Das Resultat: Das Gebäudemanagement musste auf Unternehmen der „zweiten Reihe“ zurückgreifen. „Nicht bei der Qualität, da sind wir sehr penibel“, betont Wagner, „aber beim Preis“. Mit dem Ergebnis, dass die ursprünglich geplanten Investitionskosten von 325 000 Euro nicht gehalten werden konnten. „Wir liegen knapp 50 000 Euro drüber“, erklärt Wagner.

Der Bau kostet jetzt 374 500 Euro. Das sei aber auch mit der Bezirksregierung abgestimmt. „Man hat dort eingesehen, dass wir unter dem Zwang stehen, den dritten Standort zu schaffen.“