Superkabel liegt bald im Tal - "neues Fernsehen" für 160 000 Haushalte

In Wuppertal soll ab Herbst das neue V-DSL-Netz zur Verfügung stehen. Damit spielt Wuppertal infrastrukturtechnisch in der ersten Liga.

Wuppertal. Wuppertal springt auf den superschnellen Datenzug. Ab sofort beginnt die Telekom damit, ihre Leitungen für das neue, sogenannte V-DSL umzurüsten. Ab Oktober dieses Jahres sollen dann etwa 90 Prozent der Wuppertaler in zirka 160 000 Haushalten die Möglichkeit haben, dieses superschnelle Netz zu nutzen.

Allerdings werden nur etwa 36 Kilometer wirklich aufgebuddelt werden, der Rest des neuen Glasfaserkabels kann in schon verlegten Leerrohren geführt werden. Sichtbar für die Wuppertaler Anwohner - die laut Slawig vor Baubeginn jeweils informiert werden sollen - sind vor allem die neuen grauen Verteilerkästen.

Insgesamt 820 werden auf Wuppertaler Stadtgebiet ausgetauscht. Trotzdem wird es nicht möglich sein, dass alle Wuppertaler das neue Hochgeschwindigkeitsnetz nutzen können - in entfernteren Außenbereichen werden keine neuen Leitungen verlegt. Das ist der Telekom vermutlich zu teuer.

Als die Putsch-Gruppe im frühen Winter 2006 ihren Umzug von Hagen nach Wuppertal verkündet hatte, war dies auch ein Ergebnis der damals schon vorliegenden Informationen, dass die Telekom eben dieses Netz in Wuppertal einrichten wird. Sicher war dies nicht der Hauptgrund für das Unternehmen, ins Tal zu kommen - aber eben ein zusätzlicher. Vielleicht sehen das ja andere Unternehmen ähnlich. Wuppertal freut sich über weitere Gewerbeansiedlungen.

Der in die Kritik geratene Konzern hat im vergangenen Jahr etwa 1,5 Millionen Festnetz-Kunden verloren. Mit V-DSL hat die Telekom wieder eine Monopol-Stellung und könnte daher Marktanteile zurückerobern. Bleibt nur die Frage, wie viele Wuppertaler bereit sind, im Monat bis zu 90 Euro für T-Home auszugeben. Billig ist das Angebot nicht - aber es ist halt sehr schnell.