Synode: Kirchenschließungen sind kein Tabu mehr

Superintendent Manfred Rekowski schlägt den Synodalen ein Umdenken in Zeiten des Umbruchs vor.

Wuppertal. "Bleiben Sie so lebhaft wie heute. Das war eine gute Mischung aus Elberfelder Streitkultur und Barmer Verschwiegenheit", sagte Pfarrerin Sylvia Bukowski zum Abschluss der 6.Tagung der 2. Synode des Kirchenkreises Wuppertal. In der Hottensteiner Kirche standen für die Synodalen konkrete Fragen zur Zukunft der Notfallseelsorge und der Kirchenmusik auf der Tagesordnung, aber es bot sich auch die Gelegenheit, über die grundsätzliche Ausrichtung der Gemeinden in einer Zeit der Umbrüche nachzudenken.

Hatten die Kirchenkreise Barmen und Elberfeld 1979 noch 214.735 Gemeindeglieder, so sind es 2010 nur noch 111.591 - Tendenz fallend. Superintendent Manfred Rekowski verwies auf die eigentliche Aufgabe der Kirche, die darin bestehe, die Botschaft von der freien Gnade Gottes auszurichten. Der Erhalt und die Finanzierung aller derzeit kirchlich genutzter Immobilien sei nicht die vordringliche Aufgabe, sagte Rekowski, der vor der Gefahr warnte, dass sich Gemeinden im Versuch des Sicherns und Bewahrens verausgaben könnten.

Selbst wenn sich die Anzahl der Gottesdienststätten um ein Drittel reduziere, wäre keinesfalls der Zustand einer Besorgnis erregenden Unterversorgung erreicht, sagte Rekowski, der zugleich Verständnis für die emotionalen Bindungen zu den vertrauten Gottesdienststätten äußerte.

Die Beschlüsse: Die Notfallseelsorge soll in ökumenischer Partnerschaft mit der Katholischen Kirche fortgesetzt werden. Für die Finanzierung stellt die Synode 2011 und 2012 jeweils 40.000 Eurozur Verfügung. Außerdem sprach man sich für eine Weiterführung des Referats Kultur und Musik unter Leitung von Erhard Ufermann aus.