Ikea-Eröffnung in Nächstebreck Tausende Besucher für Billy, Ingolf & Co.

Ikea ist jetzt auch in Wuppertal. „Endlich“, wie der Oberbürgermeister findet. Am Donnerstag war Eröffnung, morgens lief der Verkehr gut.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. „Viele Gimmicks hier, ein altbewährtes Angebot und zu Essen gibt’s auch“, sagt Wuppertals Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) gestern im Restaurant des neuen Ikea-Markts an der Schmiedstraße und fasste den Eröffnungstermin damit launig zusammen, während draußen, vor dem Eingang ab 9 Uhr schon geschätzte 50 bis 100 Besucher und Kunden auf den Verkaufsstart warteten.

Foto: Stefan Fries

Das befürchtete Verkehrschaos rund um den Autobahnknotenpunkt Wuppertal Nord war zumindest morgens ausgeblieben — gegen 8 Uhr beherrschte der übliche, zähfließende Berufsverkehr beide A 46-Richtungen, und um 11 Uhr gab es immer noch freie Fahrt mit null Wartezeit am viel diskutierten „Turbokreisel“ Schmiedestraße.

Allerdings staute es sich schon am Vormittag sichtbar auf der Wittener Straße sowie aus Richtung Haßlinghausen. „Wir sind uns bewusst, dass unser Einrichtungshaus zu mehr Verkehr führen wird“, sagte Ikea-Expansionschef Johannes Ferber.

Deshalb habe man sich frühzeitig um den Umbau der Zufahrten bemüht. Man werde das Verkehrsaufkommen beobachten „und gegebenenfalls verkehrlich nachsteuern“, sagte Andreas Mucke, der wie Ferber den Nachbarn der Baustelle „für ihre Geduld“ dankte: „Die Anwohner haben es während der Bauzeit nicht immer leicht gehabt.“

2007, vor fast zehn Jahren, habe man „in Wuppertal mit der Suche nach einem geeigneten Grundstück begonnen“, sagte Ferber. Der Standort habe vor allem seiner Lage und Anbindung wegen überzeugt. „Kürzer könnte die Entfernung zur Autobahnabfahrt tatsächlich nicht sein. Der Oberbürgermeister lobte die Arbeit „meiner Verwaltung“ und dankte außerdem seinem Vorgänger Peter Jung, „der mit großer Leidenschaft für das Projekt gekämpft“ habe. Der Standort sei eine Bereicherung für Wuppertal“, so Mucke, Ikea bedeute eine Ausweitung des Möbelsortiments in Wuppertal„ die wir dringend brauchen“. Und er fügte erneut launig hinzu: „Die zahlen Steuern hier, das ist auch ganz unwichtig.“

Vor dem Oberbürgermeister hatten Hausherrin Susanne Schweitzer und Nicole Peper von Ikea Deutschland die geladenen Eröffnungsgäste aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft im bundesweit 51. Möbelgeschäft begrüßt. Deutschland sei ein wichtiger Markt: „In keinem anderen Land haben wir derartig viele Einrichtungshäuser“, betonte Peper. Bei der Wuppertaler Ansiedlung an der Stadtgrenze zu Haßlinghausen handelt es sich um den 11. Standort in NRW, Ikea hat nach eigener Aussage rund 85 Millionen Euro investiert und rund 200 neue Arbeitsplätze in Wuppertal geschaffen.

Insgesamt arbeiten mehr als 300 Menschen im neuen Haus. Zur Eröffnung gab es von Ikea einen Scheck über 20.000 Euro an die Kindertafel. Und wer Donnerstagvormittag den Ikea-Besuch bereits mit einem Einkauf verbinden wollte, konnte sein Geld für einen guten Zweck ausgeben: Von 11 bis 12 Uhr, so hatte der Oberbürgermeister angekündigt, werde er sich an eine der Ikea-Kassen setzen. Das dabei eingenommene Geld soll der Alten Feuerwache an der Gathe gespendet werden.

Die Parkplätze vor dem Möbelhaus waren gestern Morgen schnell besetzt, nach der Öffnung für die Kunden verlief sich der Andrang auf der rund 25 000 Quadratmeter umfassenden Verkaufsfläche schnell. Die Besucher äußerten sich gestern überwiegend positiv, wie die WZ-Umfrage unter der Wartenden und Besuchern des Eröffnungstags zeigte.

Gelobt wurde von den Kunden insbesondere das Tageslicht: Anders als in anderen Ikea-Häusern ist es im Wuppertaler Markt nämlich hell: Die offene Fassadengestaltung sei eine Besonderheit, betont Ikea. Für die Erzeugung von Strom und Wärme sowie für die Kühlung des Gebäudes im Sommer werden nach Unternehmensangaben Photovoltaik und Geothermie genutzt. Die Beleuchtung im Einrichtungshaus erfolge ausschließlich über LED-Lampen, teilt Ikea mit, und für die Sanitäranlagen werde Regenwasser verwendet.

An vier Elektrotankstellen auf dem Parkplatz können Kunden ihr Fahrzeug während des Besuchs kostenlos laden. Das neue Möbelzentrum ist zudem mit einer eigenen Bushaltestelle angebunden. Die könnte womöglich noch an Bedeutung gewinnen, wenn der Autoverkehr zunimmt.