Thermomix-Klau: Kripo fasst die Schlauchboot-Einbrecher

Paar aus Gelsenkirchen steht unter dringendem Tatverdacht. Fahnder spüren gestohlene Geräte im Internet auf.

Wuppertal. Der Einbruch war offenbar von langer Hand geplant. In der Nacht vom 30. auf den 31. Mai 2009 war es dann soweit. Mit einem Schlauchboot setzten die Täter in Laaken über die Wupper. Ihr Ziel: das Vorwerk-Firmengelände. Dort angekommen hebelten die ungebetenen Gäste eine rückwärtige Tür auf und wurden schnell fündig. Sie packten 18 Kartons mit dem ebenso beliebten wie hochwertigen Küchengerät Thermomix - geschätzter Wert mehr als 20.000 Euro - ein und machten sich über die Wupper davon.

Jetzt ist der spektakuläre Fall geklärt. Unter dringendem Tatverdacht steht ein Paar - sie 32, er 36Jahre alt - aus Gelsenkirchen. Der Mann war schon früh ins Visier der Fahnder geraten. Der Grund: Bei dem Einbruch in Laaken waren die Täter vom Wachdienst, der das Wupperufer ableuchtete, gestört worden. Die Folge: Auf dem Parkplatz Eschensiepen mussten sie unter anderem einen Teil der Beute, Einbruchswerkzeug und die Verpackung des Schlauchbootes zurücklassen. Die Kripo ging damit an die Öffentlichkeit (die WZ berichtete) und prompt gab es Hinweise zu einem verdächtigen Wagen, der schon mehrere Tage vor dem Einbruch im Bereich Eschensiepen gesehen worden war.

Wenig später erschienen die Fahnder bei dem 36 Jahre alten Halter des Wagens in Gelsenkirchen. Schon damals gab es weitere Indizien. So soll der Mann in der Vergangenheit für ein Vorwerk-Tochterunternehmen gearbeitet haben. Doch die Beweislage reichte nicht aus.

Die Kripo war jedoch überzeugt, den Richtigen zu haben und blieb am Ball - mit Erfolg. Sie kamen dem Paar im Internet auf die Schliche. Über mehrere Accounts bei einer Verkaufsplattform sollen die Gelsenkirchener den Thermomix aus Wuppertal versteigert haben. Die Kripo rückte erneut zu Hausdurchsuchungen aus. Diesmal bei den Internet-Käufern. Ergebnis: Acht Küchengeräte wurden sichergestellt. Obwohl an die Seriennummern verändert worden waren, haben die Fahnder die Geräte "zweifelsfrei dem Einbruch in Laaken zugeordnet". Und: Das entsprechende Werkzeug für die Manipulationen an den Thermomix-Seriennummern fanden die Beamten bei dem Verdächtigen aus Gelsenkirchen. Laut Polizei, haben die beiden Tatverdächtigen kein Geständnis abgelegt. Das Pärchen ist weiter auf freiem Fuß. Unter anderem wegen der erfolgten Pfändung der Konten der Gelsenkirchener bestehe keine Fluchtgefahr.