Thomas Schaaf: Der ewige Bremer erzählt

Werder-Langzeittrainer Thomas Schaaf sprach in der Hako-Arena über seinen Job, Ailton und seine Zukunft.

Wuppertal. In der schnelllebigen Fußballwelt ist einer wie er selten geworden: Thomas Schaaf verbinden 40 Jahren mit dem SV Werder Bremen — und in dieser langen Zeit hat der gebürtige Mannheimer sämtliche Höhen und Tiefen des Sports durchlebt. Ab 1999 konnte Schaaf als Cheftrainer bedeutende Erfolge feiern, musste aber zuletzt gegen den Niedergang seiner Mannschaft kämpfen. In der Vohwinkeler Hako-Arena erzählte er vor 150 Besuchern, warum er nach wie vor für seinen Verein brennt, wie sein Verhältnis zu Werder-Manager Klaus Allofs ist und wen er gern anstelle von Ailton in den Dschungel schicken würde.

„Auch wenn es noch so mies läuft, muss man tief in sich drin die Begeisterung spüren“, sagt Thomas Schaaf. Bei ihm sei das nach wie vor der Fall. „Wir haben noch viele Ziele und wollen sie gemeinsam erreichen“, so Schaaf. Gerade die Arbeit mit Klaus Allofs harmoniere weiterhin sehr gut. „Wir verstehen uns perfekt“, erzählt der Cheftrainer. Auf die Frage von Moderator Marcus Lindemann, ob er angesichts der langen Zusammenarbeit mit dem Manager nicht fast verheiratet sei, erwidert Schaaf: „Da gibt es schon ein paar Sachen, die mit meiner Frau mehr Spaß machen“.

Überhaupt widerlegt der bekannte Trainer an diesem Abend mehrfach sein eigenes Zitat, dass er zum Lachen in den Keller gehe. Wen er denn aus seinem aktuellem Kader für einen Ailton in Bestform ins Dschungelkamp schicken würde, will ein Fan wissen. „Da würde ich heute schon einen Bus vollkriegen“, antwortet Schaaf und sorgt damit in der Hako Arena für Stimmung.

Doch der Bremer zeigt auch seine ernste Seite. Bereits 1988 starb sein Vater, 2003 sein Bruder. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrungen engagiert sich Schaaf seit acht Jahren für die Organisation „Trauerland“, ein Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche. Das Auf und Ab seiner Karriere habe ihn gelehrt, auch kleine Erfolge zu genießen.

„Wenn man die Menschen in einer Stadt, die viele Probleme hat, bewegen und mitreißen kann, dann ist das schon eine tolle Sache“, sagt Schaaf. Und seine Zukunft? „Ich werde ein Leben lang Grün-Weiß verbunden sein“, so Schaaf. Allerdings: „Da ist aber auch noch Platz für mehr.“