Tödliche Schüsse bei SEK-Einsatz: War Wuppertaler Mitglied einer Rockergang?
Wuppertaler sollte am Freitagmittag an der Opphofer Straße in Elberfeld festgenommen werden. Einem Medienbericht zufolge soll er Anhänger der Rockergang "Osmanen Germania" gewesen sein.
Wuppertal. Bei einem SEK-Einsatz auf der Opphofer Straße in Elberfeld am Ostersbaum kam es am Freitagmittag zu tödlichen Schüssen. Dabei starb ein Wuppertaler. Wie die Polizei mitteilt, ereignete sich der Vorfall um 12.15 Uhr, als Spezialeinsatzkräfte der Polizei im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens einen Verdächtigen festnehmen wollten. Dabei wurde er durch einen Schuss verletzt und starb, so die Ermittler, trotz Reanimationsversuchen. Wahrscheinlich stammte der tödliche Schuss aus der Waffe eines Polizisten.
Wie viele Schüsse abgegeben wurden und ob der oder die Tatverdächtigen das Feuer erwiderten, ist bislang noch unklar. Auch weitere Einzelheiten zur Identität des Mannes und den Hintergründen sind bislang nicht bekannt. Laut einem Polizeisprecher soll der Mann aber polizeibekannt gewesen sein. SEK-Beamte sind bei dem Einsatz nicht verletzt worden.
Aus Gründen der Neutralität übernimmt die Polizei Essen als große Behörde der Region die weitere Bearbeitung des Falles. „Wir haben eine Mordkommission gebildet, das ist in solchen Fällen üblich“, sagte der Essener Polizeisprecher Peter Elke der WZ. Kriminaltechniker nahmen am Nachmittag in Wuppertal die Spurensicherung auf. Bis in die späten Abendstunden war der Tatort in dem Hinterhaus abgesperrt. Die Leiche wurde erst nach den Ermittlungen in der Nacht abtransportiert.
Augenzeugen berichteten, dass der Tatort immer wieder von Schaulustigen aufgesucht wurde. In der Nachbarschaft erzählt man sich, dass es sich bei dem erschossenen Mann um einen Rocker gehandelt haben soll. Ein Anwohner will den Toten gekannt haben. Es soll sich um einen Mann um die 40 Jahre gehandelt haben, der in der Nachbarschaft oft mit Rocker-Lederjacke zu sehen gewesen sei. Laut der "Bild" soll der Mann Anhänger der Rockergruppierung "Osmanen Germania" gewesen sein. Die Essener Polizei wollte das weder bestätigen, noch dementieren. Die Rockergruppe "Osmanen Germania" steht nach Einschätzung des nordrhein-westfälischen Innenministeriums in Verbindung zur türkischen Regierungspartei AKP und zum Umfeld des Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die Gruppierung vertrete türkisch-nationalistische und rechtsextremistische Positionen.
Die Polizei konzentriert sich jetzt zunächst ausschließlich auf die Frage, wer den tödlichen Schuss abgegeben hat. „Das wird nicht ohne Grund geschehen sein“, sagt Peter Elke. Er wolle den Ermittlungen ausdrücklich nicht vorgreifen. Die Wuppertaler Polizei ist angehalten, sich zu dem Fall nicht zu äußern. neuk