Skulpturen Tony Cragg: Park bildet mit Wuppertal eine ungewöhnliche Einheit

Wuppertal · „Wuppertals grüne Anlagen“: Band zehn über Skulpturenpark Waldfrieden.

Brigitte Alexander, Thomas Helbig und Antonia Dinnebier stellten ein neues Buch über den Skulpturenpark vor.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Dem Skulpturenpark von Tony Cragg und der Villa Waldfrieden in Unterbarmen, dem „geografischen Mittelpunkt Wuppertals“, ist der zehnte Band in der von der Edition Köndgen herausgebrachten Buchreihe „Wuppertals grüne Anlagen“ gewidmet. Folgerichtig wurde die Neuerscheinung in der Villa Waldfrieden präsentiert, dem ehemaligen Haus des Industriellen Kurt Herberts. Die Villa mit der unvergleichlichen Architektur steht im Park und ist mit ihrer wechselvollen Geschichte (sie wurde 1943 Opfer des Bombenangriffs auf Barmen und neu erbaut), Gegenstand eines Extra-Kapitels.

Der Skulpturenpark wiederum bildet – wie Hausherr Tony Cragg im Vorwort schreibt – inzwischen eine ungewöhnliche Einheit mit der Stadt. „Die Skulpturen stehen hier nicht in einem Museum, sondern erzeugen in der sich ändernden Natur immer neue Aspekte“, so Herausgeberin Antonia Dinnebier bei der Vorstellung des Buches am Freitag.

Der 120 Seiten starke Band erzählt zudem von der Kaiser-Friedrich-Höhe, dem Unterbarmer Friedhof mit seiner „Millionenallee“, weil dort prominente (und wohlhabende) Barmer, unter anderem die Familie Engels, ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, von der Bundeshöhe, dem Alfred-Panke-Bad der Wasserfreunde und vergisst auch nicht die Kleingartensiedlungen im Umfeld des Skulpturenparks. Ihrer hat sich Antonia Dinnebier in einem Beitrag angenommen. 18 Autorinnen und Autoren haben haben ein ebenso unterhaltsames wie informatives, dazu auch reich bebildertes Werk geschaffen, in dem sie die Historie der einzelnen Orte und Sehenswürdigkeiten auflisten und mit „gelebten Geschichten“ und „Freiraumgeschichten“ (Amüsantem und bisher nicht Veröffentlichtem) vorstellen.

Lektüre des Besuchs regt zum Besuch des Skulpturenparks an

Damit werden sie den hohen Maßstäben der bisher neun Teile zählenden, heimatgeschichtlichen Reihe durchaus gerecht.

Der erste Band (2018 in aktualisierter Auflage erschienen) befasste sich übrigens mit dem Barmer Nordpark. Der damalige Erfolg ermutigte Thomas Helbig, den Inhaber des Verlages Köndgen, zu weiteren Bänden, die gleichfalls großen Anklang bei der Wuppertaler Leserschaft gefunden haben.

Der neue Band bietet informative und unterhaltsame Literatur und dürfte zum Besuch des Skulpturenparks anregen. Was durchaus eine sportliche Herausforderung darstellt, denn auf den rund 650 Metern Waldweg in idyllischer Umgebung sind rund 90 Höhenmeter zu bewältigen. „Den Park muss man sich erarbeiten“, sagt Köndgen-Chef Thomas Helbig zutreffend.

Die Vorstellung von „Skulpturenpark Waldfrieden“ nahmen Herausgeber und Editoren auch zum Anlass, für die angestrebte Bundesgartenschau 2031 in Wuppertal zu werben. Wohl wissend, dass es bis zur Verwirklichung dieses Traums noch viele Hindernisse zu überwinden und viel Überzeugungsarbeit zu leisten gilt, versicherte Antonia Dinnebier: „Wir sind Dickbrettbohrer“.

Ähnlich sieht es Mitherausgeberin Brigitte Alexander, Vorsitzende des Fördervereins „Historische Parkanlagen“, die auf die „Qu-Gas“, die Quartiersgartenschauen hinwies, mit denen man die Wuppertaler auf den Geschmack bringen will.

„Wir legen mit unserem Buch und der gesamten Reihe ein umfassendes Augenmerk auf unsere vielfältigen Parkanlagen in einer der grünsten Städte Deutschlands“, sagt Thomas Helbig. Themen für weitere Bände gibt es „genügend“.

» Band 10 ist ab sofort im Buchhandel zu einem Preis von 14,95 Euro erhältlich.