Kleine Berühmtheit Tragödie in Vohwinkel: Bahnhofskater Micki ist gestorben

Update | Wuppertal · In Vohwinkel war er eine kleine Berühmtheit: Bahnhofskater Micki. Jetzt ist er gestorben.

Bahnhofskater Micki ist tot.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Die Nachricht hat nicht nur in Vohwinkel Betroffenheit ausgelöst. Der bekannte Bahnhofskater Micki ist am Montag verstorben. Er wurde neun Jahre alt. Frauchen Simone Lewin trauert sehr um ihren kleinen Liebling. „Er war ein Kämpfer bis zuletzt, aber am Ende mussten wir ihn gehen lassen“, berichtet die Vohwinkelerin. Micki sei an akuter Niereninsuffizienz gestorben. „Bei British-Kurzhaar ist das leider eine verbreitete Krankheit“, erklärt Lewin. Bereits nach seinem zeitweiligen Verschwinden vor zwei Jahren waren die Nieren des Katers angegriffen. Die jüngste Verschlechterung sei laut der Besitzerin aber keine Spätfolge des damaligen Unfalls gewesen.

In den sozialen Netzwerken ist die Anteilnahme riesig. Schließlich war Micki durch seine ausgedehnten Streifzüge zu einer Art Maskottchen des Vohwinkeler Bahnhofs geworden und eine kleine Berühmtheit. Der zutrauliche Kater mit der charakteristischen weiß-roten Farbe war bei Fahrgästen und Bahnpersonal gleichermaßen beliebt.

Simone Lewin freut sich über die vielen Mut machenden Zuschriften und auch die geposteten Fotos, die Micki in seiner geliebten Bahnhofsumgebung zeigen. Sie bittet aber um Verständnis dafür, dass sie derzeit nicht auf die Flut von Anfragen antworten kann. „Ich brauche erst einmal Ruhe, um den Tod von Micki verarbeiten zu können“, betont Lewin.

Der kleine Vierbeiner hatte ein bewegtes Leben. Bereits vor zwei Jahren war der Rummel um den Bahnhofskater groß. Tagelang gab es kein Lebenszeichen von ihm. Schließlich wurde er von einer aufmerksamen Passantin gefunden. Wahrscheinlich war Micki von einem Auto angefahren worden und hatte sich einen Beckenbruch zugezogen. Danach verkroch er sich arg mitgenommen in den Garten der dem Bahnhof benachbarten Demenz-WG. In den folgenden Monaten wurde Micki von seinem Frauchen liebevoll wieder aufgepäppelt und erholte sich langsam. Die Bahnhofsstreifzüge des Vierbeiners waren mit dem Unfall aber endgültig vorbei. „Er hat sich in den letzten Jahren zu Hause am wohlsten gefühlt und war hier zufrieden“, berichtet Simone Lewin. Ihr ist es ein großer Trost, dass Micki ein erfülltes Katerleben hatte und ihn so viele Menschen ins Herz schlossen. „Wir werden ihn sehr vermissen“, betont die Besitzerin.

(ebi)