Erkrankt Trauer im Wuppertaler Zoo: Jung-Elefant Tsavo ist tot
Wuppertal · Das Jungtier konnte zuletzt seinen Kopf nicht mehr anheben. Der Zoo vermutete einen Wundstarrkrampf. Am Sonntag wurde das Tier eingeschläfert.
Der Jung-Elefant Tsavo ist tot. Er wurde am Sonntag, 20. November, eingeschläfert. Das teilte am Montag der Wuppertaler Zoo mit. Tsavo wurde nur zwei Jahre und acht Monate alt. Am 6. März 2020 wurde er im Wuppertal als gesunder Elefantenbulle geboren.
Doch dann passierte nach Angaben des Zoos Folgendes: Am Freitag,18. November, zeigte Tsavo verminderten Appetit, wirkte sehr nervös und hatte Probleme, eine Körperhaltung anzunehmen, bei der er an der Zitze seiner Mutter Sweni trinken konnte. Außerdem zeigte er eine sehr angespannte Körperhaltung und Bewegungsunlust. Er hatte Schwierigkeiten beim Aufstehen und Ablegen und nahm immer wieder Körperhaltungen ein, die auf eine Entlastung des Bauchbereiches und einen schmerzhaften Prozess hindeuteten.
Die ersten Blutergebnisse deuteten auf einen bakteriell-entzündlichen Prozess hin. Da nur wenige Tage zuvor eine Durchfallproblematik bei dem einmonatigen Elefantenkalb Mali auftrat, wurde Tsavo zunächst mit einem Schmerzmittel und krampflösendem Medikament behandelt, um mögliche Magen-Darmkrämpfe zu lösen. Danach zeigte er sich in einem etwas besseren Allgemeinzustand und nahm auch etwas Futter auf.
„Leider verschlechterte sich Tsavos Zustand am darauffolgenden Tag dramatisch“, wie der Zoo berichtet. Er wirkte nach wie vor sehr angespannt, der Rüssel und die Gesichtsmuskulatur waren sehr hart und erschienen verkrampft.
Er trank und fraß nicht, zeigte Bewegungsunlust sowie Koordinationsschwierigkeiten. Erstmals kam hier die Verdachtsdiagnose Wundstarrkrampf (Tetanus) auf, aber auch das für Elefanten spezifische Herpesvirus (EEHV) konnte nicht ausgeschlossen werden. Tsavo wurde daher für weiterführende Diagnostik und eine breit aufgestellte Intensivtherapie sediert. Trotz dieser umgehend eingeleiteten Therapie konnte Tsavo am Sonntag nicht mehr aufstehen, den Kopf heben und litt unter Streckkrämpfen in den Gliedmaßen.
Aufgrund der sehr schlechten Prognose entschied sich das Team des Grünen Zoo Wuppertal noch am selben Tag für eine Euthanasie. Der Tierkörper ist bereits am Montagmorgen in der Pathologie der Justus-Liebig-Universität Gießen angekommen, wo eine vollumfängliche Sektion stattfinden soll und hoffentlich die zu Grunde liegende Erkrankung bestimmt werden kann. Zur weiteren Diagnostik wurden Proben an unterschiedliche Labore versandt. Darüber hinaus wird der Tierkörper zur Forschung und Lehre an der Universität Gießen dienen.
In der Elefantenherde kam es aufgrund des schlechten Allgemeinzustands von Tsavo in den letzten Tagen zu Unruhen, so dass Mutterkuh Sweni zeitweise mit ihm abgetrennt werden musste. Nachdem sich die Herdenmitglieder von Tsavo verabschieden konnten und wieder Ruhe eingekehrt ist, konnte auch Sweni wieder zur Gruppe gelassen werden.