Treppenlauf in einer neuen Version?
Zu hohe Kosten, zu hohe Sicherheitsauflagen: Die LG Wuppertal hat die diesjährige Veranstaltung abgesagt und will 2017 mit einem neuen Konzept antreten. Nachbarschaftsfest findet aber am 12. Juni statt.
Ostersbaum. In einigen Veranstaltungskalendern im Internet ist er noch aufgeführt, doch der Treppenlauf am Ostersbaum startet in diesem Jahr nicht „Die Entscheidung ist schon länger gefallen“, sagt Jürgen Zilian vom Veranstalter, der Laufgemeinschaft Wuppertal. Es wäre am 12. Juni die vierte Auflage gewesen, nachdem Zilian gemeinsam mit dem Nachbarschaftsheim 2013 den Treppenlauf nach jahrelanger Pause wiederbelebt hatte. „Die Sicherheitsauflagen sind aber einfach zu hoch geworden“, erklärt der Organisator. Auch der Personalaufwand sei nicht mehr zu stemmen. Allein mehr als 50 Verkehrskadetten und Sicherheitsleute hätte die LG für den Veranstaltungstag abstellen müssen. „Alle ausgebildet“, sagt Zilian. Weil der Verein so viele Helfer gar nicht in seinen Reihen hat, habe der Vorstand die Kadetten von auswärts holen müssen. „Und das kostet richtig Geld“, sagt Zilian und spricht von einem mittleren vierstelligen Betrag.
Zu viel für eine eher kleine Veranstaltung: Nachdem in den ersten Jahren um die 300 Läufer am Start waren, kämpften die Organisatoren zuletzt auch mit einem Teilnehmerschwund. 2015 gingen nur noch 200 Sportler auf die Fünf-Kilometer-Strecke, um die 461 Stufen und zwölf Treppen zu bewältigen. „Es war ein Problem, noch einen optimalen Termin zu finden“, räumt Zilian ein. Die LG organisiere zudem noch weitere Veranstaltungen wie zum Beispiel den Eulenkopflauf. „Und am 2. Juli sind wir auch beim Spendenlauf für das Kinderhospiz Burgholz dabei“, berichtet Zilian und fügt an: „Leider einen Tag vor dem Schwebebahn-Lauf.“ Der Terminkalender für Hobby-Läufer sei also schon gut gefüllt.
Enno Thormählen, Verein Zukunft Ostersbaum, bedauert die Absage
Endgültig gestorben sei der Treppenlauf als Veranstaltung aber nicht, kündigt Zilian an. „Wir überlegen, im nächsten Jahr eine neue Version zu starten“, Die Strecke könnte dann allerdings etwas kürzer ausfallen. Und stattfinden wird auf jeden Fall am 12. Juni das Nachbarschaftsfest am Platz der Republik (siehe Kasten). „Wir haben die Sicherheitsschwierigkeiten zum Glück nicht wie etwa bei anderen Großveranstaltungen“, sagt Enno Thormählen, Vorsitzender vom Bürgerverein Zukunft Ostersbaum. Es gebe keinen Verkehr auf dem Platz, kein festes Gebäude. „Das ist schon ein Vorteil, was mögliche Fluchtwege angeht“, sagt Thormählen.
Die Absage des Treppenlaufs sei schade. „Das war eine schöne Kombination der Veranstaltungen“, erinnert sich Thormählen. Start und Ziel hätten am Platz der Republik gelegen. „Und da war dann natürlich durch das Fest richtig viel los.“ Er hoffe, dass es vielleicht eine Neuauflage geben wird. „Die Stadt müsste aber auch überlegen, wie sie solche Vereine unterstützen kann.“