Trotz guter Leistung: Schülerin abgelehnt
Yasmin ist fleißig und ehrgeizig. Auf die Realschule wechseln darf sie trotzdem nicht.
Wuppertal. Eine Eins in Mathe, Zweien in Geschichte, Erdkunde, Biologie und Physik und auch sonst liest sich das Jahreszeugnis von Yasmin Ramdani gut. Die 15-Jährige besucht momentan die Hauptschule in Vohwinkel. Die soll aber nach diesem Schuljahr geschlossen werden. Weil sie eben dieses gute Zeugnis hat, würde sie gerne auf die Real- oder Gesamtschule wechseln, Abitur machen, vielleicht studieren — aber das scheint nicht so einfach.
„Wir haben es bei allen Real- und Gesamtschulen in Wuppertal, Solingen und Remscheid versucht, aber Yasmin hat nirgends einen Platz bekommen“, sagt ihre Mutter. Die Begründung: Die Schulen sind voll.
Laut Stadtbetrieb Schule stimmt es, dass die neunten Klassen eng besetzt sind. Über einen Wechsel entscheiden aber die Rektoren. „Wir beurteilen das in jedem Einzelfall sehr sorgfältig“, sagt Burkhard Eichhorn, Schulleiter der Vohwinkeler Realschule, eine der Schulen, an denen auch Yasmin es versucht hat. Die Schulleitung versuche einzuschätzen, ob ein Schulwechsel sinnvoll sei. Ob in Yasmins Fall das oder volle Klassen der Grund für die Absage waren, könne er aufgrund seiner Schweigepflicht nicht sagen. Ein Anrecht auf eine höhere Schule hätten Schüler aber nicht.
Dabei spricht ihre Leistung eigentlich für Yasmin: Die Lehrer ihrer Hauptschule unterstützen ihren Wunsch. Sie haben ihr auch eine Empfehlung für den Schulwechsel ausgesprochen — für die Anmeldung kam die leider zu spät. Aber auch Yasmins Nachhilfelehrerein Sarah Marx sieht den Ehrgeiz ihrer Schülerin: „Sie ist sehr fleißig und arbeitet sehr sorgfältig“, sagt sie. Sie helfe der 15-Jährigen lediglich dabei, Stoff aufzuarbeiten und übrige Schwächen zu beseitigen. Yasmin arbeite sehr hart daran, sich zu verbessern. Nebenbei besucht sie auch Kurse an der Junior Uni.
Wenn Yasmin keinen Platz an der Realschule bekommt, bleibt ihr die Möglichkeit, einen Realschulabschluss an der Hauptschule zu machen. Das möchte die 15-Jährige aber eigentlich nicht. Sie vermutet, dass der sie nicht weiterbringt. „Ich bin sehr ehrgeizig und habe auch Ziele“, sagt sie. Ihren Traumberuf kennt sie auch schon. Den behält sie aber vorerst lieber für sich. cas