Tunnel Schee: Wegen der Fledermäuse ruhen die Arbeiten
Ausnahmsweise werden in dieser Woche nur noch Restarbeiten erledigt. Bis April ist dann Fledermaus-Ruhezeit.
Wuppertal. Strammes Programm im Tunnel Schee: Mit Blick auf die bevorstehende Baupause zum Schutz der Fledermäuse wurde in den vergangenen Wochen unter Hochdruck in der 722 Meter langen Verbindung der Nordbahntrasse zwischen Nächstebreck und Sprockhövel gearbeitet. Dank einer Ausnahmegenehmigung der Bezirksregierung — in Abstimmung mit dem Artenschutz — werden in der Tunnelröhre in dieser Woche nur noch Restarbeiten erledigt. Im Anschluss daran wird sich zeigen, ob das Bauwerk wirklich trockengelegt ist.
Weiter geht es mit der Sanierung erst wieder im April nächsten Jahres, sobald die letzte Fledermaus ausgeflogen ist und damit den Bauarbeitern noch einmal das Feld überlässt. Wie berichtet, sind etwa drei Millionen Euro Baukosten veranschlagt. Neben der Stadt drängt die Wuppertal Bewegung darauf, dass man bei der Tunnelsanierung unter dieser Marke landet.
Wie berichtet, sorgt dabei vor allem das Verfahren, die Tunnelröhre mit Kunstharz-Injektionen ins obere Gestein abzudichten, intern für Diskussionen: Wie die Stadt auf WZ-Nachfrage berichtet, kommt die Tunnelsanierung allem Anschein nach mit weniger Einleitungen ins Gewölbe aus als zunächst geplant. Inwieweit sich das konkret auf die Baukosten auswirkt, lasse sich derzeit aber noch nicht sagen, erklärt Rainer Widmann, Projektleiter bei der Stadt. Die Injektionen sollen wie ein Regenschirm wirken und verhindern, dass es von oben tropft.
Fest steht, dass der Tunnel ins Ruhrgebiet bis Ende nächsten Jahres durchsaniert und eröffnet sein muss, damit er 2015 auch für die Fördermittel der EU abgerechnet werden kann. Bis dahin ist der Tunnel eine Baustelle und bleibt gesperrt.
In der kommenden Woche stehen Gespräche mit der Stadt Sprockhövel und dem Regionalverband Ruhr (RVR) an: So muss geklärt werden, wie der Tunnel beleuchtet und dazu auch mit Strom versorgt wird — voraussichtlich vom Sprockhöveler Zugang aus, da auf der Wuppertaler Seite weitaus größere Kabelarbeiten zu erledigen wären.