Umbau: Der Hauptbahnhof im Ausnahmezustand
Der Abriss des Vorbaus geht mit viel Lärm voran — Anwohner und Bahnkunden müssen sich in Geduld üben.
Elberfeld. Eingerissener Vorbau, abgetragene Mauern und neue Ansichten auf ein altes Gebäude: Fast täglich ändert sich dieser Tage im Elberfelder Zentrum die Optik an der Großbaustelle und verlangt nicht nur von Anwohnern, Autofahrern und Passanten einige Geduld — selbst routinierte Bahnreisende verlieren angesichts von Absperrungen und Umleitungen zuweilen den Überblick.
Einer, der im täglichen Trubel die Ruhe bewahrt, ist DB-Reiseberater Axel Nacke, der gemeinsam mit seinen Kollegen als Ansprechpartner für Bahnkunden bereitsteht und ihnen den Weg zur Beratung rechts neben dem Bahnhofseingang weist.
Wie berichtet, ist der Schalterverkauf des Reisezentrums derzeit in einem Service-Wagen untergebracht, was anfangs für Unmut gesorgt hatte. „Im Bahnhof ist es unter der Woche zu laut zum Arbeiten“, sagt Axel Nacke. Samstags und sonntags seien die Kollegen aber wie gewohnt an ihren Arbeitsplätzen im Bahnhof anzutreffen — und mittlerweile hätten sich die Kunden mit der neuen Situation weitgehend arrangiert.
Das bestätigt auch Bahnfahrer Wolfgang Schröder, der am Dienstag geduldig in der Schlange wartet: „Sehr guter und freundlicher Service“, lobt er — vor allem vor dem Hintergrund „dieser an sich unmöglichen Situation“.
Noch etwa drei Wochen müssen Kunden und Bahnmitarbeiter Geduld aufbringen, danach soll das Reisezentrum ein paar Meter weiter in einem noch zu errichtenden Container untergebracht werden — „für die nächsten zweieinhalb bis drei Jahre“, schätzt Axel Nacke.
Der „Baggersee“ am Hauptbahnhof ist übrigens trockengelegt: Nur ein paar Pfützen sind noch in der Riesengrube vor Gleis 1 geblieben, doch auch sie werden bald Geschichte sein. Schade eigentlich, finden so manche Baustellen-Touristen, die den fast abgeschlossenen Abriss des ehemaligen Drogeriemarkt-Flachbaus vor der historischen Fassade aufmerksam verfolgen. Doch Parkdecks sollen neben dem Bahnhofsgebäude entstehen — keine Wasserspiele.