Abriss am Döppersberg: Der Vorbau ist Geschichte

Die Arbeiten an der Großbaustelle im Elberfelder Zentrum gehen voran: Gestern Morgen wurde der erste Teil des Bahnhofsvorbaus abgerissen.

Döppersberg. Sie muss eindrucksvoll gewesen sein, die Fassade des Elberfelder Bahnhofsgebäudes. Das zeigen alte Aufnahmen vom Döppersberg, das ließ am Dienstag aber auch der Blick hinter den ehemaligen Drogeriemarkt-Vorbau vermuten — denn im rückwärtigen Teil der Konstruktion aus den 1960er Jahren ist der Bogen eines früheren Eingangs zu sehen.

„Unglaublich“, sagt Sebastian Kreuter, „wer hat sich damals nur diesen hässlichen Vorbau ausgedacht?“ Der 30-Jährige verfolgte am Dienstag gemeinsam mit Söhnchen Lenn und anderen Interessierten den ersten Teilabriss des langgestreckten Vorbaus — von dessen äußerem Rand gegen halb zehn Uhr morgens schon kaum mehr etwas übrig war.

Wie berichtet, wird im Zuge der Arbeiten Stück für Stück des Vorbaus entfernt, anschließend nach Materialien sortiert dann mit Lastwagen zu Verwertungsbetrieben und Deponien abtransportiert.

„Da die Kellerdecke des Gebäudes das schwere Gerät bei den Abrissarbeiten nicht tragen würde, wird sie gleichzeitig eingedrückt und mit Bauschutt verfüllt, um einen sicheren Stand für den Bagger zu bekommen“, heißt es von der Stadt zu den aktuellen Arbeiten. Ganz verschwinden wird der Vorbau zunächst nicht: Abgerissen wird bis zur neuen Schutzmauer, die den Eingang des Fußgängertunnels markiert.

Für Bahnpassagiere soll es beim Seiteneingang ins Bahnhofsgebäude bleiben, und auch die Bahnsteige werden weiter über Gleis 1 erreicht — trotz der Umbauarbeiten, die das Chaos am Bahnhofs-Areal zunächst einmal noch vergrößern.

„Doch das wird sich bezahlt machen“, da ist sich Sebastian Kreuter sicher. Er befürwortet den Umbau des Döppersbergs und ist von der Notwendigkeit überzeugt — trotz hoher Kosten. „Ich find’s super, dass sich hier endlich etwas verändert. Das ist eine Möglichkeit der Imageverbesserung für die Stadt.“

Während der nächsten Wochen wird auch der „Baustellensee“ ganz trocken gelegt — dann soll aus der Grube das Fundament der künftigen Parkdecks entstehen. „An sich ein bisschen schade“, findet Sebastian Kreuter: „Ein Baggersee mitten in der Stadt — eigentlich eine hübsche Idee.“