Handwerk zum Anfassen: Ronsdorfer luden zur Messe
27 Aussteller präsentierten sich im Mühlengrundpark.
Ronsdorf. Der Mühlengrundpark hat etwas von einer Fachmesse zum Thema Haus und Garten: 27 Betriebe haben zu den Ronsdorfer Handwerkertagen Stände aufgebaut, Besucher schlendern umher, unterhalten sich mit den Ausstellern, begutachten alles von der Dachpfanne über Duschbadewannen bis zum Gartenbrunnen. „Einfach nur mal gucken“, antwortet ein Ehepaar, befragt, was sie hergeführt hat. „Das ist so schön aufgebaut“, sagt die Frau, „sehr inspirierend.“ Sie schaut herum, stutzt, wendet sich an ihren Mann: „Sieh mal da, da kannst du wegen der Heckenschere fragen.“
Das ist wirklich Handwerk zum Anfassen. Zum Beispiel bei der Glaserei, die einen Demonstrations-Kasten mit drei Rotlichtstrahlern ausgestattet hat — einmal unter einfachem Glas, einmal unter Isolierglas und einmal unter ihrem Spitzenglas. So kann man direkt fühlen — muckelig warm, mäßig warm, Umgebungstemperatur. „Hier wollen wir zeigen, was wir können“, sagt Winfried Venne von G&V Design. „Den Menschen sagen: Schaut, das gibt es alles hier im Dorf. Ihr müsst nicht ins Internet. Hier kann man sich persönlich in die Augen gucken.“
Dabei sei der Aufwand für die einzelnen Gewerke relativ gering, lediglich der Stand müsse organisiert werden. Und weil drei Betriebe im Mühlengrundpark ansässig sind, falle auch keine Standmiete an. So sind denn die Betriebe, die sich hier zusammen getan haben, gemeinsam stärker, als wenn jeder für sich allein die Öffentlichkeit sucht. Dazu gehört auch ein Magazin, das sie herausgeben, und ein Internet-Portal (siehe Kasten). „Das muss natürlich ständig gepflegt werden“, sagt Venne. „Sonst guckt schnell keiner mehr rein.“
Also sollen dort ständig Trends aufgezeigt werden, Neuheiten vorgestellt werden. Sogar ein Falkner ist da, für dessen amerikanischen Wüstenbussard eine Holzbau-Firma ein neues Zuhause gezimmert hat. Der Vogel äugt aufmerksam in den Trubel, zieht seinerseits Blicke an. Und beweist nebenbei, dass man hier nicht nur Lösungen von der Stange bekommen kann.
Die Brunnen bei den Gartengestaltern haben es einer Frau besonders angetan. „Öfter mal was Neues“, sagt sie, „da hat es sich ja schon gelohnt, herzukommen. Wir wollen den Vorgarten neu machen. Da bekommt man mal Ideen. Ach, und diese Deko-Schnecke.“ Die hat allerdings nicht der Gartengestalter, sondern Mutter Natur dem Ensemble hinzugefügt.