Treppenlauf-Training: Im eigenen Treppenhaus geübt
Einige Starter hatten ihr ganz spezielles Training für den Treppenlauf.
Ostersbaum. Der zweite Wuppertaler Treppenlauf am Ostersbaum hat nicht nur tollen Sport geboten, sondern auch viele kleine Geschichten mitgeliefert. Hubert Hülskamp war als Streckenposten eingesetzt und hatte den aus Läufersicht vielleicht besten Standort erwischt: „Nur noch acht Stufen, dann ist da vorne schon das Ziel“, rief der Mann vom LC Wuppertal den Läufern an der Ecke Flensburger Straße/Kosakenweg zu. Eine Info, die nicht nur bei den reinen Hobbyläufern, sondern auch bei den ambitionierteren Sportlern für Erleichterung sorgte. Denn nach 10,6 Kilometern und 698 Stufen war jeder Starter froh und glücklich, das Ziel erreicht zu haben.
Gespannte Zuschauerin am Streckenrand war übrigens Christa Vahlensieck. Die ehemalige Wuppertaler Weltklassemarathonläuferin war beeindruckt von den Leistungen der Läufer. „Zu meiner Zeit hat es ja keine Treppenläufe gegeben, sonst hätte ich das sicher auch mal ausprobiert. Aber heute fange ich damit nicht mehr an. Wenn man in seinem Leben soviel gelaufen ist wie ich, geht das nicht spurlos am Körper vorbei. Da ist man froh, wenn man eine schöne flache Strecke hat“, berichtete die Laufpionierin, die 1973 als erste Frau überhaupt einen Marathon unter drei Stunden lief und zahlreiche Weltrekorde auf den unterschiedlichsten Langstreckendistanzen aufstellte. Ihr früheres Erfolgsrezept und Tipp an alle Läufer: ein gleichmäßiges Tempo.
Das zu beherzigen fiel nicht nur vielen älteren Läufern schwer, sondern erst recht den Bambini (über 400 Meter) und Schülern (über eine Distanz von 864 Metern). Der elfjährige Dauwit von der Grundschule Opphofer Straße legte vom Start weg los wie ein Weltmeister. Da musste Jörg Harnisch, der mit dem Fahrrad als Führungsfahrzeug den Kindern vorausfuhr, schon mächtig in die Pedale treten. Dauwit musste am Ende seinem Tempo Tribut zollen und wurde Dritter. Eine Klasse für sich war die zehnjährige Franziska. Aber die Schwelmerin hatte auch im heimischen Treppenhaus ein wenig geübt.