Umweltschutz UN würdigt Einsatz für den Artenschutz
Projekt der Biologischen Stationen und des Wupperverbandes wird ausgezeichnet.
Sechs Biologische Stationen im Bereich der Wupper und des Wupperverbands sind am Dienstag als Projekt der UN-Dekade „Biologische Vielfalt“ ausgezeichnet worden. Die Vereinten Nationen würdigen damit das 2013 gestartete Projekt, in dem sich die Biologischen Stationen und der Wupperverband dafür einsetzen, den Artenschutz zu fördern sowie die biologische Vielfalt zu erhalten und zu entwickeln. In dem Projekt würden auf vorbildliche Weise „Nutzungsinteressen und Schutzinteressen in Einklang gebracht“, sagte Karsten Dufft, der für den Deutschen Olympischen Sportbund in der Jury „UN-Dekade“ sitzt. Dufft überreichte den Preis - einen „Vielfaltsbaum“, der symbolisch für die Vielfalt der Natur steht, sowie Urkunden - gemeinsam mit dem Initiator der Junior Uni, Ernst-Andreas Ziegler.
Projekte zur Förderung
einzelner Arten
Neben dem Wupperverband sind die Biologischen Stationen Ennepe-Ruhr-Kreis, Mittlere Wupper, Oberberg, Rhein-Berg, die Nabu-Naturschutzstation Leverkusen-Köln sowie das Naturschutzzentrum Märkischer Kreis an dem Projekt beteiligt. Im Rahmen der praktischen Arbeit vernetzen die Partner ihr Wissen, planen Gewässerschutzmaßnahmen und entwickeln Projekte zur Förderung einzelner Arten auf Flächen und Betriebsstandorten des Wupperverbands. Der Verband unterhält 11 Kläranlagen, 14 bewirtschaftete Talsperren sowie weitere Betriebs- und Forstflächen, auf denen diverse Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen umgesetzt werden können.
So wurden an den Klärwerken unter anderem Blumenwiesen für Insekten angelegt oder Nistkästen für Vögel und Sommerquartiere für Fledermäuse geschaffen. In der rund 16 Hektar großen Kläranlage Kohlfurth gibt es eine von Mitarbeitern des Wupperverbands entwickelte „Amphibienleiter“, die den Tieren den Ausstieg aus dem Kläranlagen-Zulauf ermöglicht. Ein solcher Ausstieg sei wichtig, weil Amphibien zu den weltweit „bedrohtesten Arten“ gehörten, sagte Jan Bommers von der Biologischen Station Mittlere Wupper bei der Übergabe des Preises in den Räumlichkeiten an der Kläranlage Kohlfurth. Im Rahmen des Projekts werden zudem auch Qualifizierungslehrgänge durchgeführt, bei denen zum Beispiel Kanufahrer die Erlaubnis zum Befahren der Wupper erwerben können.
Ernst-Andreas Ziegler verwies anlässlich der Preisvergabe darauf, dass der Artenschutz „für das Menschen-Dasein unverzichtbar“ sei. Das von dem Wupperverband und den Biologischen Stationen gestartete Projekt sei deutschlandweit „wegweisend“. Der Vorstand des Wupperverbandes, Georg Wulf, unterstrich die Tatsache, dass man sich als Verband der biologischen Vielfalt verpflichtet fühle. Welche Folgen der Klimawandel habe, spüre man zudem durch die trockenen Sommer dieses und des letzten Jahres immer wieder.
Hintergrund des Preises ist, dass die Vereinten Nationen den Zeitraum von 2011 bis 2020 als UN-Dekade „Biologische Vielfalt“ ausgerufen haben, um dem weltweiten Rückgang der Naturvielfalt entgegenzuwirken. Dabei werden Modellprojekte ausgezeichnet, die sich für den Erhalt der biologischen Vielfalt, ihre nachhaltige Nutzung sowie die Vermittlung des Umweltgedankens einsetzen.