Uni-Projekt: Image-Pflege für den neuen Döppersberg
Bahnhofs-Umbau: Wie Studenten den Wuppertalern das Bahnhofs-Projekt besser als bisher erklären möchten.
Auffällig gelb ist er gestrichen, der Info-Pavillon zum Umbau des Döppersberg am Busbahnhof. Ein Mitarbeiter der WSW sitzt von 14 bis 19 Uhr darin und wartet auf wissbegierige Wuppertaler, die Fragen zum Döppersberg-Umbau haben. Meist wartet er vergeblich. Die Hemmschwelle, den Pavillon zu betreten, ist hoch - für viele zu hoch.
Uninformiert fühlen sich daher viele Bürger, wissen oft nicht, dass sie den Pavillon fast täglich besuchen könnten, um sich zu informieren. Das Ergebnis ist eine wachsende Skepsis gegenüber dem Döppersberg-Umbau in der Bevölkerung - der Vergleich zu Stuttgart 21 drängt sich geradezu auf. "Dabei ist es so eine positive Sache, dass Wuppertal baut - bauen kann", sagte sich Oliver Stotz, Dozent an der Bergischen Universität, zu Beginn dieses Jahres und bot kurzerhand einen Kurs zum Thema an. Das Ergebnis der monatelangen Überlegungen seiner Studenten ist seit Montag in Form einer Ausstellung in der Bergischen Universität zu sehen - von der multimedialen Litfaßsäule mit Leuchtturmcharakter bis zum Veranstaltungskonzept hatten die Studenten Vorschläge für jede Kassenlage parat.
Zum Publikum gehörten unter anderem Katja Schnell und Gunter Stoldt vom Ressort Stadtentwicklung und Städtebau der Stadt. Schnell ist Projektleiterin für den Umbau und sagte vor der Präsentation: "Wir von der Stadt wissen ja wie der Döppersberg hinterher aussehen wird." Von den Studenten erhoffte sie sich Ideen, wie auch die Wuppertaler auf den Umbau eingeschworen werden können. Studentin Tatiana Kolodnitskaya brachte dies auf den Punkt: "Zuerst müssen wir Begeisterung wecken, nur dann ziehen alle mit."
Begeisterung weckte bei den mehr als 60 Interessierten die Präsentation der beiden Mediendesign-Studentinnen Isabelle Lipke und Talitha Müller. Rund um die Form des Quadrats entwickelten sie einen neuen Pavillon, der individuell auf die einzelnen Bauphasen abgestimmt, auf- und abgebaut werden kann. Ein viereckiger Heliumballon über dem mobilen Leichtbau soll ihn bewerben. Der Pavillon selbst soll einladender wirken als der Aktuelle. Ein Marketingkonzept und eine Veranstaltungsreihe haben Müller und Lipke direkt für ihr Projekt "Phase"mitgeplant. Besondere Erheiterung rief im Publikum die Idee hervor, ein Gewinnspiel immer bei Regen zu veranstalten - ein häufiges Vergnügen also im regenreichen Tal. Als Gewinn würden Regenschirme gut passen, sagte Studentin Müller und schmunzelte. Katja Schnell von der Stadt befand: "Da waren ja einige gute Ideen dabei." Und ihr Kollege Stoldt war sicher, darüber lohne es sich nachzudenken. Der Meinung war auch Kornelia Roßkothen vom Wuppertal Marketing.