Uni sorgt für Gesundheit am Arbeitsplatz

Institut an der Uni berät Unternehmen. Gesunde Aktionen bei BSG Stadtverwaltung.

Wuppertal. Immer mehr Unternehmen interessieren sich für die betriebliche Gesundheitsförderung ihrer Mitarbeiter. Das beobachtet Prof. Dr. Rainer Wieland, Wirtschaftspsychologe an der Uni Wuppertal. Hintergrund seien neben den Fehlzeiten der Mitarbeiter auch der fehlende Nachwuchs und das gestiegene Alter der Mitarbeiter durch den demografische Wandel.

"Nur gesunde Arbeit ist effektive Arbeit", sagt Wieland. Neben der Barmer-Ersatzkasse mit Hauptsitz auf Lichtscheid hat das Institut für Wirtschaftspsychologie unter anderem auch schon die Wuppertaler Stadtverwaltung sowie mehrere andere Unternehmen im Tal beraten.

Doch bei der betrieblichen Gesundheitsförderung geht es nicht nur um Sport und Bewegung: "Wir müssen die Führungskräfte auch dafür sensibilisieren, dass ihr Verhalten auch etwas mit der Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu tun hat", sagt Wieland. So regt das Institut Mitarbeitergespräche an, um herauszufinden, wie zufrieden das Team ist. Entscheidend ist natürlich auch die Arbeit selbst: "Je eintöniger die Tätigkeit ist, desto ungünstiger ist das für die Gesundheit." Je mehr Handlungsspielräume die Mitarbeiter hätten, desto wohler würden sie sich fühlen, so Wieland.

Natürlich hilft das Institut auch mit "klassischen" Gesundheitsangeboten wie Nordic Walking, Entspannungstrainigs oder Ernährungstipps. Grundsätzlich sei ein Gesinnungswandel nötig: "Gesundheit muss als Wert erkannt werden, in den es sich zu investieren lohnt", sagt Wieland.

Ein Beispiel für die Gesundheitsförderung ist die Betriebssportgemeinschaft Stadtverwaltung Wuppertal e.V: Seit 1993 setzt sich der Verein für die Krankheits-Prävention der rund 4500 Verwaltungs-Mitarbeiter ein. Über das Intranet werden die Aktionen angekündigt: So nahmen beispielsweise über 150 Mitarbeiter an einer Nasenspül-Aktion zur Vorbeugung von Erkältungskrankheiten teil.

15 Teams aus Zoo, Feuerwehr und Servicecenter traten im Wettstreit um ausreichendes Trinken am Arbeitsplatz gegeneinander an, zu gewinnen gab es einen speziellen Wasserkanister für das Büro.

Außerdem gibt es schon um 7 Uhr die ersten Sportangebote und auf Nachfrage werden aufblasbare Sitzkissen oder Stehpulte für das Büro vermittelt. "Ziel ist es, den Arbeitsplatz beweglich zu machen und Wechsel zwischen Stehen und Sitzen zu erreichen", sagt Volker Schroeder, BSG-Vorstandsmitglied und Übungsleiter.

Im Intranet gibt es ein Archiv mit Gesundheitstipps, für das sich sogar schon andere Kommunen interessiert haben. Der Clou dabei: Die Übungen und Tipps werden jeweils von Verwaltungsmitarbeitern vorgeführt und aufgenommen. "Bewegung muss in den Arbeitsalltag integrierbar sein", sagt Schroeder.