Vortragsreihe Kleine Moleküle retten die Welt

Wuppertal · Vortrag in der Reihe Unital über Penizillin, Aspirin und die Pille.

Aspirin ist nur eines von vielen Medikamenten über die in der Reihe Unital am Donnerstag gesprochen wird.

Foto: dpa/Martin Gerten

Einen vielversprechenden Titel hat Prof. Stefan F. Kirsch, Lehrstuhlinhaber für Organische Chemie an der Bergischen Universität, für seinen Vortrag in der Reihe Unital am Donnerstag, 27. September, um 19.30 Uhr in der Citykirche ausgewählt. „Kleine Moleküle retten die Welt - Chemie von gestern, heute und morgen“ lautet das Thema, das zum einen den Optimismus der Wissenschaftler ausstrahlt, dringende Probleme zu lösen, auf der anderen Seite eben vor jenen weltweiten Gefahren warnt, die es mit besagten Molekülen zu bewältigen gilt.

Der Einsatz von Antibiotika ist ein aktuelles Beispiel dafür, das die Brisanz und Ambivalenz der Thematik verdeutlicht. „Der Einsatz von Penizillin hat sicher schon viele Millionen Menschenleben gerettet, aber immer wieder kommt es in Krankenhäusern zu Infektionen durch multiresistente Keime“, beschreibt Prof. Stefan Kirsch ein Beispiel für die große Bedeutung und die mittlerweile nicht mehr ausschließlich positiv bewertete Wirkung der Antibiotika.

Sein Vortrag wird auch für Besucher verständlich sein, die beim Chemieunterricht in der Schule eher in den hinteren Reihen Platz genommen haben. „Ich werde vor allem auf historische Beispiele eingehen, weniger auf die Synthese, weil zum Verständnis des Aufbaus der Kleinmoleküle doch weitergehende Vorkenntnisse der Grundlagen der Chemie erforderlich sind“, kündigt Prof. Kirsch einen Vortrag an, der nicht allein für Fachleute nachvollziehbar sein soll.

Aspirin, dessen Synthese erstmals 1897 im Bayer-Werk in Elberfeld gelang, und die Anti-Babypille sind neben dem Penizillin weitere herausragende Beispiele für den Einsatz von Molekülen, die das Potenzial hatten und immer noch haben, die Welt zu verändern. Prof. Kirsch wird über deren Entwicklungsgeschichte berichten und die Synthese der Moleküle in einen gesellschaftspolitischen Zusammenhang stellen. „Viele Menschen wissen gar nicht, wie viele Vorteile solche Moleküle mit sich gebracht haben“, so der Chemiker.

Stefan F. Kirsch wurde in Berlin geboren, studierte an der Philipps-Universität in Marburg, an der Technischen Universität München sowie an der University of Carolina. 2005 begann er seine akademische Laufbahn als Juniorprofessor an der TU München. Seit 2011 forscht und lehrt Prof. Kirsch an der Bergischen Universität in Wuppertal Organische Chemie.

Die Vortragsreihe Unital wird gemeinsam von der Fabu (Freunde und Alumni der Bergischen Universität) und der Westdeutschen Zeitung in Zusammenarbeit mit der Citykirche Elberfeld veranstaltet. Veranstaltungsort ist die Citykirche, Kirchplatz 2. Der Eintritt zu den populärwissenschaftlichen Vorträgen, die jeweils von Dozenten der Bergischen Universität gehalten werden, ist frei.