Galerienjubiläum Ein großes Dankeschön an „unsere Barbara“
Wuppertal · Die Schwarzbach-Galerie feiert ihr 20-jähriges Bestehen mit einer Jubiläumsschau.
„Sie haben einen künstlerischen Glanzpunkt in den Wuppertaler Osten gesetzt“, bringt Monika Heigermoser, bis vor kurzem Leiterin des Wuppertaler Kulturbüros, das große Verdienst von Barbara Binner sprichwörtlich auf den Punkt. 20 Jahre betreibt das 1,45 Meter kleine Energiebündel mit dem großen Herzen für die Kunst nun schon seine Schwarzbach-Galerie an der gleichnamigen Straße in Oberbarmen. Anlass für eine Jubiläumsausstellung und eine Feier im Kreise der Weggefährten. Am Sonntagnachmittag versammelten sich die Gäste, darunter viele Künstlerinnen und Künstler, in der Galerie um die 75-jährige Barbara Binner.
Erst wird durchgezählt, denn ohne die Hauptakteure soll die Jubiläumsausstellung nicht eröffnet werden. Da ist Barbara Binner unerbittlich. Zwar sei der eine oder die andere verhindert, aber „mindestens zehn müssen hier sein“, sagt Binner bestimmt, schart die Künstlerinnen und Künstler um sich, die nun ihre Werke an der Schwarzbach zeigen. Und dann kann es losgehen: „Ich bin überwältigt und dankbar“, sagt Binner und übergibt an Monika Heigermoser, die die Gäste in ihrem Namen begrüßt. Sie verknüpft ihre Würdigung von Galerie und Galeristin, die einen langen Amten bewiesen habe, mit einem Rückblick. Denn ohne die Geschichte des vielfach geschachtelten Gebäudekonglomerats der ehemaligen Werkzeugmaschinenfabrik Wiersbowsky und der damit verwobenen Biographie von Barbara Binner sei das alles nicht zu verstehen.
Bunter Erker als Aushängeschild und Erkennungsmerkmal
Die Liebe der Unternrehmerstochter Barbara Wiersbowsky (so Binners Geburtsname) galt schon immer Kunst, Musik und Kindern. Gleichwohl absolvierte sie auf Geheiß des Vaters eine kaufmännische Ausbildung, trat 1962 in den Familienbetrieb ein. Der Niedergang des Unternehmens aber sorgte dafür, dass Binner am Ende Eigentümerin des Gebäude wurde und zur Kunst zurückkehrte. Schritt für Schritt eroberte sie die das Gebäudelabyrinth aus Werkhallen, über denen noch heute die Hängekräne thronen, und Wohnhaus mit Ladenlokal zurück und „schwamm sich frei“, so Heigermoser. Seit 2008 und dem Auszug der Spielhalle aus dem Vorderhaus stehen 430 Quadratmeter zur Verfügung, auf denen sie „größere und ambitioniertere Ausstellungen organisieren kann“. Dabei kommen ihr ihre Erfahrungen, die sie im Museumshop des Von der Heydt-Museums gewonnen hatte, ebenso zugute wie ihre kaufmännische Ausbildung.
„Aushängeschild und Erkennungsmerkmal“ der Galerie ist der bunte Erker des mehrstöckigen, schwarz-weiß umbauten Hauses aus dem Jahr 1895. Auch er eine Idee Binners, der die Galerie optisch deutlich von der Straßenfront abhebt. Im September 1998 wurde die Galerie mit Werken von Antoine Klinkhamer eröffnet. Der niederländische Maler war zuvor Mieter Binners gewesen. Natürlich gehört er zu den insgesamt 15 Künstlerinnen und Künstlern, die Binner für ihre Jubiläumsschau ausgesucht hat. Dafür hat sie ihre legendären 44 schwarzen Gästebücher und die Liste mit den über hundert Ausstellungen studiert - Bücher und Ausstellungsplakate werden ebenfalls in der Jubiläumsschau gezeigt.
Am Sonntag nimmt Jutta Höfel die Gäste auf einen imaginären Rundgang mit. Fachkundig und einfühlsam skizziert sie die ausgestellten Arbeiten (jede/r steuert bis zu neun aktuelle Arbeiten bei) von Marjan Abed Pour,Hanna Bogisch-Kötter, Beatriz Concha de Grange, Regine Hakenbeck, Harald Jean Jassoy, Dieter Klein, Klinkhamer, Grethe Knudsen, Irmhild Löffert-Kresse, Jutta Römer, Dirk Schäfer, Elke Scheu, Peter Schmidt,Ulrich Teske, Teresa Wojciechowska. Die wiederum bedanken sich „bei unserer Barbara“ (so Knudsen), für ihren Einsatz, ihre Offenheit und Ideen, die sie ihnen entgegengebracht habe.