Neuer Bezirksleiter der Musikschule Ein neues Zentrum der Musikpädagogik

Matthias Goebel ist seit September Bezirksleiter der Bergischen Musikschule im Osten von Wuppertal.

Matthias Goebel, „Herr der Schlägel“,  freut sich auf seine Aufgaben als Leiter der Bergischen Musikschule im Wuppertaler Osten.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Der Bezirk ist einerseits der größte in der Stadt, andererseits aber hat die Bergische Musikschule hier keine eigenen Räume. Ist also auf Standortpartner angewiesen. Mit denen plant Matthias Goebel Großes: Der Wuppertaler Osten soll musikpädagogisches Zentrum werden. Der 40-Jährige ist seit September Bezirksleiter der Musikschule im Wuppertaler Osten, bringt als erfahrener Musiker und Spezialist für Malletinstrumente jede Menge Lehr erfahrung, eine große Liebe zur Stadt und zur Musik mit.

Schon als Zweijähriger wollte Matthias Goebel, der in Rheinberg aufwuchs, Schlagzeug spielen. Weil aber die beiden großen Schwestern Klavierunterricht erhielten, landete auch er bei klassischer Musik und an den Tasten. Mit 16 Jahren machte er sich „selbstständig“ - mit Pop-Musik und Schlagzeug. Seine Lieblingsinstrumente aber wurden Vibraphon und Marimba, „die perfekte Symbiose aus Schlagzeug und Klavier“.

Nach Wuppertal kam Goebel durch die musikalische Ausbildung. An der Musikhochschule erwarb er Diplome in Musik und Musikpädagogik, lehrte zugleich an der Bergischen Musikschule. Schon damals nahm er aktiv am kulturellen Leben der Stadt teil, kehrte nach „musikpädagogischer Walz nach New York und Berlin“ mit einem Lehrauftrag 2010 an die Hochschule zurück, war auch sonst aktiv - rief zum Beispiel das Spring Vibes Festival ins Leben. Als nun die Stelle des Musikschul-Bezirksleiters Ost zu besetzen war, bewarb er sich. Zwar lebt er in Düsseldorf, aber Wuppertal „lässt mich nicht los, sie erinnert mich an meine Zeit in Brooklyn, weil sie schön und zugleich kaputt ist, Potential hat und einfach echt ist.“

Matthias Goebel ist also wieder da, startet gleich als Hauptmentor und Impulsgeber eines Pilotprojektes, das mit der Musikhochschule und dem Gymnasium Sedanstraße begonnen wurde: Studierende unterrichten, begleitet von ihren Professoren, Schüler. „Eine spannende und energiereiche Konstellation“, findet Goebel, da Studierende und Schüler sich zwar in unterschiedlichen Lebensphasen befinden, aber hier wie dort Lernende sind. Der Unterricht findet am Gymnasium statt, die Musikschule muss passen, hat zwar in Einern und Beyenburg, nicht aber in Barmen eigene Räume. Eine Lücke, die geschlossen werden soll: Mit vier mittelgroßen Räumen, „die möglichst gut erreichbar sind und die Nachbarn haben, die wissen, worauf sie sich einlassen“.

Goebels musikalischer Schwerpunkt sind die Mallet-Instrumente, also alle Instrumente, die mit Schlägeln gespielt werden. In seinem einzigartigen Mallet Institut in Düsseldorf bringen er und seine Frau Sarah-Maria das Spiel dieser Instrumente auf dem Wege der Improvisation bei - eine Methode, die vielleicht auch an der Musikschule Platz finden könnte, wo natürlich bereits Mallet-Instrumente auf dem Stundenplan stehen. Goebel ist überzeugt: Nicht das Erlernen der Musiknoten, sondern Inspiration, ein guter Mentor und Magie bringen einen guten Musiker hervor: „Die Musik ist in uns und wartet nur darauf, sich zu entfalten.“ Er selbst schätzt übrigens beides, Lehren und Musikmachen gleichermaßen, nimmt aus dem Unterricht und von der Bühne „viel für mich mit“.

Eine Art offiziellen, musikalischen Vorstellungstermin gibt es am 28. September. Bei einem zweiteiligen Konzert in der Zweigstelle Einern wird Matthias Goebel mit den Kollegen Katharina Jacob, Franz-Josef Staudinger und Salome Amend stark Mallet-lastige Musik und anschließend mit André Enthöfer, Thomas Lensing und Philipp Köbele, alles Musiker aus seiner Wuppertaler Zeit, Jazz spielen. Goebel steht beide Male am Vibraphon - selbstverständlich.