Unter Verdacht: Hausverwalter meldet Insolvenz an
Die Gläubigerversammlung entscheidet im April über den Verkauf von Immobilien des zahlungsunfähigen 52-Jährigen.
Wuppertal. Seit Sommer 2011 wird gegen einen bekannten Hausverwalter und Immobilienmakler aus Wuppertal ermittelt. Wie berichtet, soll der 52-Jährige über einen längeren Zeitraum Geld aus den Rücklagen mehrerer Eigentümergemeinschaften für sich abgezweigt haben. Schaden: etwa 600.000 Euro.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen Untreue sind noch nicht abgeschlossen. Der 52-Jährige ist geständig und, wie jetzt bekannt wurde, zahlungsunfähig. Mitte Januar stellte der Wuppertaler den entsprechenden Antrag, Anfang dieses Monats wurde am Amtsgericht das Insolvenzverfahren eröffnet.
Was das für mehrere hundert Geschädigte im Detail bedeutet, ist noch offen. Manfred Schulte, Sprecher des Insolvenzverwalters, zur WZ: „Wir stehen gerade am Anfang des Verfahrens.“ Das heißt: Das Eigentum des unter Verdacht stehenden Wuppertalers wird derzeit unter die Lupe genommen. Der persönlich haftende 52-Jährige besitzt mehrere Immobilien in Wuppertal.
Deren Verkauf werde jetzt vorbereitet, Mitte April wird die Gläubigerversammlung endgültig darüber entscheiden. Über eine Quote für die Gläubiger beziehungsweise Geschädigten könne man derzeit keine Angaben machen, sagte Schulte am Dienstag.
Im vergangenen Sommer hatte Andreas Ackermann, Verteidiger des Hausverwalters, verlauten lassen, er wolle den „Schaden schnellstmöglich und umfänglich wieder gutmachen“. Nach WZ-Informationen wurden zwischenzeitlich Mieten aus Objekten des 52-Jährigen teilweise gepfändet, um den Schaden zu regulieren. Jetzt steht die Rückzahlung an die betroffenen Wohnungseigentümergemeinschaften unter neuen Vorzeichen.
Wie berichtet, soll der Hausverwalter über den Zeitraum von etwa zwei Jahren Geld aus den Rücklagen der Gemeinschaft genommen haben, um „private finanzielle Löcher zu stopfen“, wie sein Verteidiger bestätigte.