Wuppertaler Hausverwalter: Rückzahlung an hunderte Opfer stockt
Wegen angeblicher Steuerschulden Konten gesperrt. Schaden soll sich auf 600 000 Euro erhöht haben.
Wuppertal. Seit Sommer dieses Jahres ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen bekannten Hausverwalter und Immobilienmakler aus Wuppertal wegen des Verdachts der Untreue. Der 52-Jährige soll über einen längeren Zeitraum Rücklagen mehrerer Eigentümergemeinschaften — darunter eine mit 250 Mitgliedern — für sich abgezweigt haben.
Wie berichtet, soll der Unternehmer bereits ein Geständnis abgelegt haben. Über seinen Anwalt, Andreas Ackermann, ließ er zudem verlauten, er wolle den „Schaden schnellstmöglich und umfänglich wieder gutmachen“. Die Schadenssumme hat sich laut Staatsanwaltschaft allerdings mittlerweile von 400.000 Euro auf mehr als 600.000 Euro erhöht.
Nach WZ-Informationen wurden bereits Mieten aus Objekten des 52-Jährigen teilweise gepfändet, um den Schaden zu regulieren. Doch die Rückzahlung an die mehreren hundert Opfer gestaltet sich offenbar deutlich schwieriger als erhofft.
Angeblicher Grund dafür: Der Hausverwalter soll das Geld seiner Kunden auf Konten, die auf seinen Namen liefen eingezahlt haben. Einer der Haken daran: Laut Staatsanwaltschaft hatte das Finanzamt die Hand auf diese Konten gelegt — wegen angeblicher Steuerschulden des 52-Jährigen. Anwalt Ackermann: „Die Steuerschulden sind beglichen. Wir hoffen, dass die Rückzahlungen Anfang kommenden Jahres erfolgen können.“
Wie berichtete, hatte eine Eigentümergemeinschaft aus der Varresbeck im Sommer einen Rechtsanwalt eingeschaltet, der gegen den Verwalter Strafanzeige wegen Untreue erstattet hat. Laut Staatsanwaltschaft zeigte sich der 52-Jährige bei der Aufarbeitung des Falls kooperativ. Und Anwalt Ackermann bestätigte der WZ, dass sein Mandant über den Zeitraum von etwa zwei Jahren Geld aus den Rücklagen der Gemeinschaft genommen hat, um „private finanzielle Löcher zu stopfen.“
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern an.