Unwetter: 100 Einsätze in Wuppertal
Größere Schäden blieben am Donnerstagmittag aus, aber die Helfer und die Feuerwehr hatten vor allem im Osten der Stadt viel zu tun.
Wuppertal. Es hätte schlimmer kommen können in Wuppertal, als sich am Donnerstag gegen 13.30 Uhr die Schleusen am Himmel öffneten und es sintflutartig regnete. „Dann ist das Kanalsystem kurzfristig überfordert, aber sobald der Regen nachlässt, fließt das Wasser geordnet ab“, hieß es am Donnerstagabend in der Feuerwehrleitstelle.
Da schien um 18 Uhr wieder die Sonne, als sei nichts geschehen. Die wichtigste Nachricht des Tages: Verletzte durch die Auswirkungen des Unwetters gab es in Wuppertal nicht.
An mehreren Stellen im Wuppertaler Osten, vor allem in Barmen, Heckinghausen und Langerfeld, gab es kurzfristige Hochwasser-Situationen. So verwandelte sich die Straße Mählersbeck kurzerhand in einen Sturzbach, als der gleichnamige Wasserlauf über die Ufer trat und die Straße als Bachbett nutzte. Kommentar eines Anwohners: „So habe ich das zuletzt vor 40 Jahren erlebt.“ Auch andere Bäche im Stadtgebiet — unter anderem der Leimbach in Barmen — führten nach dem Regen Hochwasser.
Dazu kamen ein umgestürzter Baum und — laut Feuerwehr — einige abgebrochene Äste. Zudem gingen rund 100 Einsätze wegen überfluteter Keller bei der Feuerwehr ein. Bis in den Abend waren die Retter im Einsatz, um Untergeschosse leer zu pumpen. Selbst die Firma EDE und das Barmer Rathaus waren davon betroffen.
Bei letzterem war es allerdings das ungenutzte zweite Kellergeschoss unter der Polizeiwache, in das das Wasser durch den Abwasserkanal eindrang. Beschädigt wurde dabei nichts. Mit Pumpen schaffte die Feuerwehr das Wasser in den Kanal auf dem Parkplatz neben dem Brauhaus.
Dramatischer sah es nach dem Starkregen in Langerfeld aus: Die Kleingartenanlage In der Fleute wurde durch die Regenfälle kurzzeitig in einen See verwandelt. Besonders die unteren Gärten standen Augenzeugen zufolge bis an die Dachrinne unter Wasser, Lauben liefen voll.
Damit haben die Gärtner des Vereins Langerfeld in diesem Jahr schon zum zweiten Mal Pech: Bereits im Frühjahr machte sich erneut das problematische Erdreich unter der Anlage bemerkbar. Das Vereinsheim und die Hausmeisterwohnung zeigten so deutliche Risse im Mauerwerk, dass die Wohnung geräumt werden musste.