Vater stirbt nach Brandstiftung: Sohn (24) des Opfers vor Gericht

Angeklagtem Ex-Feuerwehrmann drohen fünf Jahre Haft.

Cronenberg. Anfang November muss sich ein 24 Jahre alter Cronenberger wegen besonders schwerer Brandstiftung in Tateinheit mit fahrlässiger Tötung vor dem Landgericht verantworten. Dem jungen Mann wird vorgeworfen, am Abend von Christi Himmelfahrt das Haus angezündet zu haben, in dem nicht nur er, sondern unter anderem auch sein Vater (46) wohnte. Zu diesem Zeitpunkt soll der Sohn erst seit ein paar Wochen Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr gewesen sein

Wie berichtet, erlitt der Vater eine lebensgefährliche Rauchgasvergiftung, die in einer Aachener Spezialklinik behandelt wurde. Am 2. Juni starb der 46-Jährige an einer Lungenembolie. Zu diesem Zeitpunkt befand sich sein Sohn bereits in Untersuchungshaft. Wie berichtet, soll der 24-Jährige zunächst gestanden haben, das Feuer im Keller des Mehrfamilienhauses an der Herichhauser Straße gelegt zu haben. Dann widerrief er seine Aussage.

Laut Anklage hat der 24-Jährige am Tattag mit Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr eine Vatertagstour über die Samba-Trasse unternommen. Gegen 20.15 Uhr habe er im Keller des Hauses Feuer gelegt und sei dann zur Freiwilligen Feuerwehr zurückgekehrt.
Als sich das Feuer ausbreitete, seien 13 Personen im Haus gewesen. Sie mussten per Drehleiter gerettet werden, weil das Treppenhaus unpassierbar war (die WZ berichtete). Der 46-Jährige habe vermutet, dass sein jüngster Sohn (nicht der jetzt Angeklagte) noch im Gebäude sei und habe dort trotz massiver Rauchentwicklung nach ihm gesucht. Dabei zog er sich die letztlich tödliche Rauchgasvergiftung zu.Nach Bekanntwerden der schweren Vorwürfe wurde der 24-Jährige von der Feuerwehr suspendiert. Ihm drohen fünf Jahre Haft. Für den Prozess sind bislang fünf Verhandlungstage angesetzt.

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