Verein stellt Pläne für die Schwarzbachtrasse vor

Die Stadt will der Bahn die Strecke abkaufen. Die Gesamtkosten für das Projekt liegen bei 3,6 Millionen Euro. Rat entscheidet am Montag.

Foto: Stefan Fries

Der Umbau der Schwarzbachtrasse soll 50 000 Menschen aus dem Barmer Osten an die Nordbahntrasse anschließen. Die Pläne für den neue Rad- und Fußweg stellte die Wuppertalbewegung jetzt in der Färberei vor. Schon vor Beginn des Informationsabends drängelten sich Neugierige vor den Stellwänden mit den Planskizzen. Darunter begeisterte Radfahrerinnen wie Saskia Scheer und Romina Hägerich, die sonst auf Nordbahn- und Sambatrasse unterwegs sind. „Für Wuppertal ist das eine große Bereicherung“, kommentierte Scheer das Trassenprojekt. Hägerich sprach die überregionale Bedeutung an. „Ich glaube, dass viele von außerhalb kommen werden, um sich die Schwarzbachtrasse anzuschauen.“

Carsten Gerhardt von der Wuppertalbewegung brachte die Besucher auf den aktuellen Stand. Das Projekt, das bis 2020 abgeschlossen sein soll, hat die wichtigsten Hürden bereits genommen. Der Bund fördert 90 Prozent der Kosten von gut 3,6 Millionen. Mit rund 221 000 Euro will die Stadt die 1850 Meter lange Strecke der Bahn abkaufen. Die Entscheidung darüber trifft der Rat am Montag.

Sobald es grünes Licht gibt, kann laut Gerhardt im April mit dem Abbau von Schienen und Schwellen begonnen werden. Da es sich um eine eingleisige Strecke handele, erklärte er, werde der neue Weg mit 3,50 Meter schmaler ausfallen als die Nordbahntrasse. Zugleich kündigte der Vorsitzende der Wuppertalbewegung an, dass der „Rückschnitt“ — gut 250 Bäume sind zuletzt gefällt worden — im Herbst fortgesetzt werde. „Da werden noch einige hundert Bäume wegkommen.“ Gerhardt bezeichnete das als nötig, um der Bildung von Feuchtigkeit und Moosbewuchs auf dem Weg vorzubeugen.

Als zweite dringende Maßnahme kündigte Gerhardt eine Räumung des Mülls an. „20 bis 30 Containerladungen wird man noch rausholen.“ Er freue sich zudem, dass die Wuppertalbewegung den Tunnel Dahler Straße in Eigenverantwortung betreuen könne. In diesem Tunnel ist deshalb eine starke Beleuchtung möglich — anders als im Tunnel Schee auf der Nordbahntrasse, wo auf die Fledermäuse Rücksicht genommen werden muss. Angedacht ist auch eine Verschönerung der Brücken, über die die Schwarzbachtrasse geht.

An den Planskizzen zeigte Bauleiter Michael Kraft die „Einstiege“ für Trassennutzer. Insgesamt gibt es fünf— abgesehen von den Endpunkten Langobardenstraße und Grundstraße ist die neue Trasse von der Olgastraße, Gildenstraße und Dahler Straße aus zugänglich. In der Nähe der Zufahrten soll es jeweils einen Rastplatz mit Sitzplätzen und Standhilfen für Fahrräder geben.

Mit der Frage „Wer hat Bedenken oder Zweifel an dem Projekt?“ leitete Carsten Gerhardt zur Diskussion über. Davon fühlten sich mehrere Anlieger der Olgastraße angesprochen. Dort sei die Parksituation schon wegen der Kindertagesstätte schwierig. Werde sich das durch die Eröffnung der Schwarzbachtrasse nicht weiter verschärfen? Michael Kraft versicherte, dass in der Olgastraße keine zusätzlichen Parkbuchten für Trassennutzer geplant seien.

Eine Anwohnerin schlug einen Park & Ride-Parkplatz am östlichen Trassenende — zum Beispiel in der Spitzenstraße — vor. In die Diskussion schaltete sich Eberhard Hasenclever (SPD), Bezirksbürgermeister von Langerfeld-Beyenburg, ein. Er sei im Gespräch mit Straßen NRW über einen Parkplatz nahe dem Langerfelder Güterbahnhof. „Das wäre eine überzeugende Anlaufstelle zum Parken“, sagte er.