Wuppertal Verkauf des Gold-Zack-Gebäudes: Kritik an Stadt
SPD in der BV Elberfeld ist gegen private Veräußerung und für Diskussion.
Der angekündigte Verkauf des ehemaligen Gold-Zack-Gebäudes sorgt für Kritik. Sauer war Thomas Kring, Sprecher der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Elberfeld, darüber, dass die Politik erst aus der WZ von den Plänen der Stadtverwaltung erfahren habe, ohne dass diese vorher in einem Gremium besprochen worden seien. Die Stadt will bis Ende 2020 die Delphin GmbH auflösen, in deren Besitz sich unter anderem das Gold-Zack-Gebäude befindet.
„Es ist okay, dass die Gesellschaft abgewickelt wird. Aber der Besitz muss nicht privat veräußert werden“, sagt Kring. Der Gewerbehof an der Wiesenstraße sei in den 1970er Jahren angelegt worden. „Es sind unterschiedliche Akteure dort tätig“, erklärte Kring, „die auch eine stadtentwicklerische Rolle spielen.“ Unter anderem sind dort das Taltontheater, der Bahnhof Blo, das WSV-Fanprojekt und bald auch das Bandwebermuseum untergebracht. „Unser Ziel ist es, eine Diskussion über die Zukunft des Gebäudes anzustoßen“, so Kring, dessen Fraktion auch einen Dringlichkeitsantrag vorbereitet hatte. Unter anderem soll die Frage geklärt werden, ob der Gewerbehof nicht auch in Zukunft kommunal kontrolliert werden soll. In einer der kommenden BV-Sitzungen soll die Verwaltung dazu Stellung nehmen.
„Der Finanzausschuss hätte vorab informiert werden müssen“, sagte Klaus Lüdemann von den Grünen. Stadtkämmerer Johannes Slawig oder der Noch-Geschäftsführer der Delphin solle sich dazu in der BV äußern.
Überrascht von dem WZ-Bericht am Montag wurde auch das Forum Mirke. „Bei unserem Treffen am Dienstag wurde vom Forum der Appell formuliert, das Gebäude weiter im städtischen Besitz zu halten und damit sicherzustellen, dass die heutigen Nutzungen Talton-Theater, Boulderhalle und das in Kürze einziehende Bandwebermuseum hier eine sichere Perspektive haben“, schreibt Inge Grau in einer Stellungnahme. Vom Forum Mirke werden die „sich dort etablierenden Nutzungen sehr begrüßt, da sie für das Quartier eine Bereicherung sind und zudem eine adäquate Nutzung des historischen Gebäudes darstellen“. Durch diese Einrichtungen sei das Gebäude für die Öffentlichkeit zugänglich und das Quartier weiter belebt worden. „In diesem Sinne bitten wir Sie, bei allen weiteren Überlegungen zu der Gebäudeentwicklung den Gemeinwohlaspekten gegenüber dem Quartier oberste Priorität einzuräumen.“
Slawig hatte gegenüber der WZ erklärt: „Wir werden versuchen, einen Käufer zu finden, der die Mieter übernimmt und achtsam mit dem Bestand umgeht.“ Garantieren könne er das aber nicht. est