Vier Stunden Wartezeit: Personalnot im Einwohnermeldeamt
Hohe Krankenständen im Einwohnermeldeamt am Steinweg in Barmen. Termine erst in drei Wochen.
Barmen. Peter Müller (Name von der Redaktion geändert) hat es am Montag, am Dienstag und am Mittwoch auch noch einmal. Der Familienvater ist mit den Nerven am Ende: „Ich bin in 208 Minuten an der Reihe“, sagt er und zeigt dabei auf die Warteschlange im und vor dem Einwohnermeldeamt am Steinweg in Barmen.
Imren wollte dort eine Ummeldung auf den Weg bringen und musste wie viele andere den Hinweis lesen: „Durch viele Krankheitsfälle kann es zu längeren Wartezeiten kommen.“ Die Stadt bestätigt den Notstand im Einwohnermeldeamt. „Die Wartezeiten ohne Termin sind seit zwei Monaten sehr hoch“, sagt Alexandra Szlagowski vom Presseamt — ab zwei Stunden aufwärts. Der traurige Spitzenwert liegt bei vier Stunden.
Laut Presseamt sind derzeit von den gut 40 Mitarbeitern an die 20 Prozent krank gemeldet. Fatal: Denn gerade im Frühjahr planen die Wuppertaler ihren Urlaub und müssen dann ihre Papiere auf Stand bringen. Entsprechend groß ist der Andrang. Die Stadt versucht, den Engpass zu beheben: In den nächsten Tagen sollen zwei Mitarbeiter, die im Meldeamt gelernt haben, das Team am Steinweg verstärken.
Auch wenn es die Situation entzerren mag, für Peter Müller kommt das zu spät: Er hatte am Mittwoch beim dritten Anlauf Erfolg. Allen, die ihren Amtsgang noch vor sich haben, bittet Stadtsprecherin um Verständnis und rät: „Während der Wartezeit kann man ja einen Einkauf erledigen oder Kaffee trinken gehen.“
Bereits vereinbarte Termine würden aber eingehalten. Die nächsten freien Termine gibt es allerdings erst wieder in drei Wochen.