Villa Waldfrieden: Im Winter wächst der Skulpturenpark

Tony Cragg will auf dem Gelände eine zweite Ausstellungsfläche errichten.

Wuppertal. Während die Natur zur Winterruhe übergeht, wächst der idyllisch gelegene Skulpturenpark ein gutes Stück weiter. Gestern präsentierte der Bildhauer Tony Cragg offiziell einen aufsehenerregenden Neuzugang für den Park; eine Bronzeskulptur des Düsseldorfers Thomas Schütte. "Vater Staat" steht nur wenige Meter von der Villa Waldfrieden entfernt, die imposante Figur mit dem Schäuble-Gesicht schaut ungehindert auf den Terrassentisch.

Doch auch drumherum soll sich einiges tun in den Wintermonaten. "Wir wollen das Café ein bisschen ausbauen", sagte Cragg. Der Innenraum soll Richtung Tal erweitert werden. Denn wenn es regnet, ist der Andrang zu groß für die bisher 30Plätze. "Dann müssen wir jedes Mal Leute wegschicken", sagte Michael Mader, der Geschäftsführer des Skulpturenparks.

Außerdem plant Cragg, eine zweite, tiefer im Tal gelegene Ausstellungsfläche einzurichten. "Aber das ist ein langwieriger Prozess", sagt der Hausherr. Es gehe um Baugenehmigungen, das sei immer kompliziert. Eine ganze Weile verfolgt er auch schon den Plan des Grundstückstauschs. Denn von den 15 Hektar Wald, die zum Skulpturenpark gehören, liegen fünfeinhalb auf der anderen Seite der Buschstraße - ziemlich unpraktisch. Deshalb möchte er dieses Areal gegen das tauschen, das sich südlich an den Park anschließt: "Ich würde den Zaun gern 300 Meter nach oben verschieben, das würde die Ausstellungsfläche verdoppeln."

Nach der zweiten vollständigen Saison seit der Eröffnung im September 2008 zieht Cragg eine positive Bilanz: Die Besucherzahl von gut 30.000 aus dem Vorjahr kann trotz des vielen Regens im August wohl auch in diesem Jahr gehalten werden.

Etwas überrascht sei er gewesen, dass der Skulpturenpark so stark an internationaler Strahlkraft gewonnen habe: "Wir haben jetzt eine Menge Besuchergruppen aus Holland und der Schweiz - offenbar stehen wir auf einer Liste von Orten, die man gesehen haben sollte." Auch prominente Besucher wie der britische Architekt Norman Foster und der französische Designer Philippe Starck fanden den Weg zur Hirschstraße. Das mag auch an der verbesserten Ausschilderung liegen. Thomas Schütte lobte jedenfalls die Schilder, die ihn von der Autobahn zuverlässig zum Skulpturenpark geleitet hatten: "Mit Navi habe ich mich immer verfahren."