Vohwinkeler Flohmarkt: Die Stadt will Lösungen suchen
Zur außerordentlichen Mitgliederversammlung der AGVV am Donnerstag wird auch die Stadtspitze kommen und Angebote machen.
Vohwinkel. Hat der Vohwinkeler Flohmarkt eine Zukunft? Oder war das Trödelspektakel im vergangenen Monat die letzte Veranstaltung ihrer Art im Wuppertaler Westen?
Nach der Ankündigung der Flohmarkt-Organisatoren, die Verantwortung für die Großveranstaltung nicht mehr übernehmen zu wollen, wird über das Thema diskutiert. Erst in der vergangenen Woche gab es ein Gespräch zwischen Vertretern der Stadtverwaltung und den Flohmarkt-Veranstaltern von der Arbeitsgemeinschaft Vohwinkeler Vereine (AGVV).
Das Treffen habe zwar zu keinem konkreten Ergebnis geführt, sagte der scheidende AGVV-Vorsitzende Andreas Schäfer am Mittwoch auf Nachfrage der WZ, doch die Stadtspitze habe angekündigt, bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung der AGVV am kommenden Donnerstag mit den Vohwinkelern ins Gespräch kommen zu wollen.
Wie berichtet, war der Flohmarkt mit seinen geschätzten 200 000 Besuchern in diesem Jahr erst kurzfristig von der Stadt genehmigt worden — mit Sicherheitsauflagen und begleitet von einer umfangreichen Ordnungsverfügung, in der unter anderem die Aufrechterhaltung einer funktionierenden Notfall-Meldekette verlangt worden war.
Nach dem Flohmarkt hatten die Veranstalter ihren Rückzug verkündet. „Wir machen der Stadt keinen Vorwurf“, betont Andreas Schäfer, „wir wollen einfach nur die Verantwortung nicht mehr übernehmen.“
Von Oberbürgermeister Peter Jung war am Wochenende zu hören, dass die Stadt Feste fördern und nicht verhindern wolle — die letztendliche Verantwortung den Veranstaltern aber niemand abnehmen könne. Etliche Wuppertaler Veranstalter hätten bereits „deutlich gemacht, dass das Vorgehen der Stadt richtig ist“ und würden weitermachen.
Andreas Schäfer hält Vergleiche mit anderen Festen im Tal für problematisch: „Für sie gelten nicht dieselben Auflagen wie für den Flohmarkt. Die Meldekette beispielsweise ist eine Vohwinkeler Spezialität.“
Der AGVV-Vorsitzende bleibt dabei: „Die Stadt muss einen Teil der Verantwortung übernehmen — alles andere würde nicht zu einer Lösung des Problems führen.“
Dass die Stadt sich dazu bereitfinden wird, gilt als unwahrscheinlich. Doch „es gibt eine Reihe von Möglichkeiten und Optionen, die wir der AGVV vorstellen möchten“, sagte Stadtsprecherin Martina Eckermann am Mittwoch. Dabei gehe es auch um Angebote für eine mögliche Fortführung des Flohmarkts.
Bevor es allerdings dazu kommen kann, muss die Arbeitsgemeinschaft Vohwinkeler Vereine zunächst einmal einen neuen Vorstand wählen, der bereit wäre, das Traditionsfest zu organisieren. Denn Andreas Schäfer und Bernd Bestmann werden im kommenden Jahr definitiv nicht mehr als Vorsitzende zur Verfügung stehen — unabhängig vom Thema Flohmarkt.