Verein "Behindert - na und?" bietet schnelle Hilfe für Kinder mit Handicap
Ein Scheck über 10 000 Euro unterstützt die Arbeit der Frühförderstelle an der Simonsstraße.
Arrenberg. Am Arrenberg tut sich etwas — und die guten Nachrichten aus einem Stadtteil, dem der Ruf als sozialer Brennpunkt anhaftet, setzen sich auch im Herbst 2011 fort. Der Verein „Behindert — na und“ erhielt gestern 10 000 Euro aus der Kultur- und Sozialstiftung der Provinzial Rheinland. Der Löwenanteil des Geldes wird für die Einrichtung und Ausstattung eines Behandlungszimmers verwendet, in dem kleine Patienten untersucht und behandelt werden, denen entweder eine Behinderung droht, oder bei denen Anzeichen von Entwicklungsverzögerungen festgestellt wurden. Ziel ist eine fundierte und umfassende Diagnose und damit eine rechtzeitige Therapie.
Lorenz Bahr, Geschäftsführer des Vereins „Behindert — na und“, beschreibt die Vorteile der Frühförderstelle so: „Die Ärzte schicken das Kind per Rezept zum Arrenberg. Dort wird es ärztlich, heilpädagogisch, logopädisch und psychologisch untersucht. So müssen die Eltern nicht viele Stellen anlaufen. Längere Wartezeiten und Verzögerungen in der Diagnostik, die sich gerade in der Entwicklung kleiner Kinder negativ auswirken, können so vermieden werden.“
In Kürze will die Stadt Wuppertal den offiziellen Startschuss für eine Kooperation mit dem Förderzentrum Arrenberg geben. Eine ähnliche Zusammenarbeit gebe es zwischen der Stadt und der interdisziplinären Früherkennungsstelle des Vereins „Leben in Vielfalt“ in Barmen, berichtet Bahr. „Eine gute räumliche Aufteilung“, sagt Lorenz Bahr. „Im ersten Jahr hatten wir am Arrenberg schon über 100 Kinder. Ich bin überzeugt, dass sich das Konzept der Frühförderstelle durchsetzen wird.“
Martina Hankammer von der Kultur- und Sozialstiftung der Provinzial überzeugte sich gestern davon, dass die 10 000 Euro gut angelegt sind. Die renovierte Schule an der Simonsstraße 34 - 36 bietet mit großen, hellen Räumen gute Bedingungen. Und das Behandlungszimmer, in dem sich Kinderärztin Dr. Michaela Schönhärl-Mönks und Margret Sohns, Leiterin der interdiziplinären Förderstelle, um die kleinen Patienten kümmern werden, ist über den eingebauten Aufzug barrierefrei zu erreichen.
Gefördert werden Kinder vom Säugling bis zum Schulalter. Das Betreuerteam besteht aus Heilpädagoginnen, Sozialpädagoginnen, Ergotherapeutinnen, Physiotherapeutinnen, Sprachtherapeutinnen und Psychologinnen.