Martinsfest Vohwinkeler Schüler senden ein Zeichen der Hoffnung

Vohwinkel. · Am Dienstagabend erleuchteten Laternen und Kerzen die Fenster der Grundschule Gebhardstraße. Für die Kinder war es eine kleine Alternative zum Martinszug.

Am Vorabend von St. Martin fand an der Grundschule Gebhardstraße statt eines großen Umzuges eine Lichteraktion statt.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Ein Schulhof im Schein von Kerzen und dahinter bunt erleuchtete Fenster, die mit selbstgebastelten Laternen hell erstrahlen. Am Vorabend von St. Martin wurde es am Dienstag an der Grundschule Gebhardstraße heimelig. Für die besondere Aktion hatten die Kinder mit großer Kreativität gebastelt. Ihre Laternen konnten so trotz coronabedingt ausgefallener Martinszüge zum Einsatz kommen.

Über die malerische Abendstimmung freuten sich Schüler, Eltern, Lehrer und Anwohner gleichermaßen. „Wir wollen damit ein Zeichen der Hoffnung und der Zuversicht in diesen schwierigen Zeiten setzten“, sagt Schulleitern Beate Düster-Müller. Sie hatte den Kindern bereits am Vormittag eine Martinsgeschichte über die Sprechanlage des Schulgebäudes vorgelesen. Auch der traditionelle Weckmann durfte nicht fehlen. Bei Anbruch der Dämmerung wurden dann die Laternen und die Kerzen entzündet. „Die Teilnahme ist freiwillig, daher freuen wir uns über die gute Resonanz“, so Düster-Müller. Natürlich wurde dabei auf die Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln geachtet.

Nach der Absage des
Martinszugs flossen Tränen

Die Schule hatte sich bereits vor der behördlichen Absage der Martinszüge um eine Alternative bemüht. „Wir haben sonst bis zu 800 Teilnehmer, da war uns schon lange klar, dass wir uns angesichts des Ansteckungsrisikos etwas anderes überlegen müssen“, betont die Schulleiterin. Die Idee einer erleuchteten Schule sei sofort gut angekommen. „Die Kinder haben sich riesig gefreut, dass sie wieder Laternen basteln können und diese auch zur Geltung kommen“, berichtet Lehrerin Melanie Pütz. Das Martinsfest habe an der Schule über die unterschiedlichen Kulturen hinweg einen hohen Stellenwert. „Themen wie das Teilen mit anderen und die gegenseitige Hilfe sprechen alle an“, sagt Pütz. Das bestätigt Sozialpädagogin Nicole Peuker, die das Basteln der Laternen begleitet hat. „Die Kinder haben sich viel Mühe gegeben und ihre eigenen Ideen eingebracht“, sagt Peuker. Neben den klassischen Martinsmotiven wie Mond und Sterne kamen auch Tierfiguren und kleine Monster in allen Farben zum Einsatz.

Stolz präsentierten etwa Miron und Sigrun (beide 7) ihre bunten Ergebnisse. Der gleichaltrige Henry strahlte ebenfalls über das ganze Gesicht. „Ich wäre sonst sehr traurig gewesen“, erzählt er. Auch Tanja Thorun berichtet, dass ihre neunjährige Tochter Danielle zunächst ein paar Tränen vergossen hatte, als sie von der Absage des Martinszuges erfuhr. Durch die Lichteraktion habe sich ihre Laune aber wieder gebessert. „Für die Kinder ist das eine schöne Lösung und so können wir uns ein Stück Normalität bewahren.“ ebi