Bilanz Volksbank im Bergischen Land: 2020 lief es besser als erwartet

 Bergisches Land. · „Wir können eigentlich nur Positives berichten“, sagte der Vorstandsvorsitzende Andreas Ott von der Volksbank im Bergischen Land. Doch es gibt auch Herausforderungen.

Vorstandsvorsitzender Andreas Otto (l.) und Vorstandsmitglied Lutz Uwe Magney stellten die Bilanz der Volksbank im Bergischen Land vor, coronabedingt mit Abstand zueinander. Foto: Roland Keusch

Foto: Roland Keusch Gerdastr. 7 42897 Remscheid/Roland Keusch

Die Volksbank im Bergischen Land blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Man sei „rundherum zufrieden“ mit dem Geschäftsjahr 2020, sagte der Vorstandsvorsitzende Andreas Otto gestern bei der Bilanzpressekonferenz: „Wir können eigentlich nur Positives berichten.“ Teils lief es gar besser als erwartet.

So steigerte das genossenschaftliche Kreditinstitut mit Sitz in Lennep seine Bilanzsumme um mehr als 250 Millionen Euro auf nun fast 2, 9Milliarden Euro. Mehr als 160 Millionen Euro dieses Zuwachses gehen auf gestiegene Kundeneinlagen zurück  rund doppelt so viel wie eigentlich geplant, wie Vorstandsmitglied Lutz Uwe Magney betonte. Eine Ursache dafür dürfte sein, dass die Volksbank im Bergischen Land erst im Herbst damit begonnen hat, Verwahrentgelte, also Negativzinsen, einzuführen. Bei Bestandskunden für Einlagen ab 250 000Euro, für Neukunden ab 100 000. Geplant sei das eigentlich schon für Frühjahr gewesen. Wegen der Pandemie habe man den Schritt aber verschoben. Eine Alternative zu Negativzinsen gebe es angesichts der derzeitigen Zinspolitik nicht, so Otto.

Diese sinnvoll anzulegen, werde immer schwieriger, so die beiden Vorstände. „Nach Möglichkeit wandeln wir das in Kredite um“, sagte Magney. Doch trotz 463 Millionen Euro neuer Kredite, die 2020 vergeben wurden, darunter auch Corona-Förderkredite in Höhe von 76Millionen Euro, liegt das Volumen der Kundenkredite deutlich unter dem der Einlagen. Otto: „Die Kreditversorgung des Bergischen Landes durch die Volksbank im Bergischen Land war und ist weiterhin sichergestellt.“

Anders als andere Institute erwarte man auch keine Pleitewelle nach Corona, so Otto. Auch das Privatkundengeschäft bereitete der Volksbank 2020 Freude. Wohl auch, weil viele Menschen im Lockdown Zeit haben, sich mit dem Thema Finanzen zu beschäftigen, wie Andreas Otto vermutet. Ein Ergebnis: Beim Wertpapiergeschäft gab es ein Plus von mehr als 50 Millionen Euro.

Rund 18 Millionen Euro Gewinn nach Steuern konnte die Volksbank 2020 erwirtschaften. Der Großteil fließt in die Eigenkapitalausstattung, eine „Investition in die eigene Zukunft“, wie Lutz Uwe Magney sagte. Etwa 966 000Euro sollen an die Genossenschaftsmitglieder, die Eigentümer der Bank, ausgezahlt werden. Das entspreche einer Dividende von vier Prozent, nach dreieinhalb Prozent im Vorjahr. Entscheiden über diesen Vorschlag des Vorstands wird die Vertreterversammlung, die am 1. Juni stattfinden soll. Auch die voraussichtlichen Steuern für 2020 stiegen um etwa eine Million auf nun 9,4Millionen Euro. Fast fünf Millionen Euro davon gehen als Gewerbesteuern direkt an die 13 Kommunen, in denen das Kreditinstitut vertreten ist. Dass das komplette Filialnetz erhalten bleibe, sei hingegen eher unwahrscheinlich.