Vom Braten bis zum Herz: Profi-Köche geben Tipps

Dirk Eggers schwört auf Fleisch. Auch Innereien gibt es viel zu selten, findet er.

Foto: Otto Krschak

Wuppertal. So ein Sonntagsbraten ist schon eine feine Sache. Stundenlang bleibt das Stück Fleisch im Bräter, die Marinade mit Liebe gemacht, dazu Erbsen und Möhren. Davon schwärmt auch Friedrich Wilhelm Krüger von „Westfälisch Genießen“. Nur: Immer mehr Leute haben immer weniger Zeit zum Kochen. Deshalb lud Krüger drei Köche und einen Fleischer zum großen Sonntagsbratenkochen am Donnerstagvormittag ein.

Und man riecht es gleich: Da sind Profis am Werk, die zur Feier des Tages ein ganzes Rind zerlegt und verarbeitet haben. Selbst Innereien — Lunge, Niere, Herz — stehen schmackhaft zum Probieren bereit. Und es schmeckt. Leider gibt es das viel zu selten, sagt Koch Dirk Eggers: „Innereien werden oft nur Hundefutter.“ Dabei sei ein Herz bestes Muskelfleisch. Metzger Guido Kuhlendahl hofft auf einen Fernsehkoch: „Wenn sich einer an ein Herz traut, stehen morgen die Leute bei mir im Laden und wollen eins.“

Wer keine Innereien will, macht einen Sonntagsbraten. Dafür gab es von den Köchen Rezepte und die Ermutigung, es auszuprobieren. Trotzdem: Anfänger scheitern oft dabei. „Ein paar Grundkenntnisse im Kochen müssen schon sein“, sagt Eggers.

„Wenn ein Anfänger kommt und einen Rehrücken für Weihnachten will, dann rate ich doch davon ab.“ Trotzdem lasse sich sein Rezept für Rinderbacken (siehe Infokasten) mit ein wenig Erfahrung gut und schnell nachkochen.

Das Fleisch solle natürlich gutes sein, gerne vom Metzger um die Ecke. „Obwohl das Angebot im Supermarkt besser wird“, sagt Metzger Kuhlendahl. Auch wenn Fleisch immer billiger wird, lohnt sich der Griff zum guten Stück aus bekannter Herkunft, das ein paar Euro mehr kostet.

Dafür muss es dann nicht jeden Tag Fleisch sein: „Ich habe auch schon mal vegetarisch probiert“, gibt Kuhlendahl lachend zu. Extreme im Essen seien in Ordnung — egal, ob es um einen Fleischesser oder einen Veganer geht. „Die ausgewogene Ernährung ist wichtig.“