Wenn Christa Reindl auf Reisen geht, dann aber richtig: Das hat sie im vergangenen Jahr bereits bewiesen, als sie unserer Zeitung von ihrer dreimonatigen Reise durch Tadschikistan, Südkorea, Japan, Neuseeland, Singapur, Indonesien, Mauritius und Madagaskar berichtete.
Und nun war sie wieder unterwegs – dieses Mal verschlug es sie nach Nordamerika, wo sie durch die USA und durch Kanada reiste. „Ich habe mich gefragt, was ich auf jeden Fall sehen wollte, und habe dann gedacht, dass Yellowstone eines dieser Ziele für mich ist“, erklärt Reindl die Auswahl eines ihrer Reiseziele.
Mehr eingeplante Zeit,
weniger Touristenstress
So ging es also für sie zunächst von Deutschland nach New York, von wo aus sie einen Inlandsflug in Richtung Yellowstone-Nationalpark, nahm – denn das sei viel günstiger als direkt dorthin zu fliegen, lautet einer ihrer Reisetipps. Vor Ort verbrachte sie zwölf Tage, plante extra viel Zeit ein, um statt Touristenstress auch einfach mal das Dasein zu genießen. Begeistert berichtet sie von überwältigender Natur, Geysiren und vielen bunten Farben. Und wohin sollte es danach gehen?
„Ich wäre natürlich nicht ich, wenn ich nicht überlegt hätte, was denn noch um den Yellowstone-Park herum liegt“, sagt Reindl schmunzelnd. Nur für zwölf Tage nach Amerika würde sich nicht lohnen, lacht sie. Also entschied sie sich, nach Kanada zu reisen. „Und dann habe ich mich in Kanada eingelesen und mich hat die Idee angesprungen, mit dem Zug quer durch das Land zu fahren“, sagt sie.
So flog sie schließlich vom Yellowstone-Nationalpark aus nach Vancouver, besuchte dort den Stanley-Park, da sie unbedingt die Totempfähle sehen wollte, die an die Geschichten der indigenen Bevölkerung und die Zeit vor der Kolonialisierung erinnern. Anschließend fuhr sie mit dem Bus in den Ort Banff, der in den Rocky Mountains liegt. „Dann wollte ich da raus und nach Jasper, weil ich dachte, dass dort nicht so viel Rummel ist“, beschreibt Reindl.
In Jasper wollte sie schließlich dreieinhalb Tage in einer Jugendherberge verbringen – doch ein Brand durchkreuzte ihre Pläne. „Solche Naturgewalten waren natürlich eine Herausforderung“, berichtet sie. Also fuhr sie schließlich 2700 Kilometer von Edmonton nach Toronto – insgesamt drei Tage und drei Nächte lang. Ihre Kabine war sogar mit einem großen Sightseeing-Fenster ausgestattet, berichtet sie stolz. Und auch viele Kontakte konnte sie an Bord knüpfen: So fand sie schnell drei Frauen, eine aus Amerika, eine aus dem Iran und eine aus Malaysia, mit denen sie viel Zeit verbrachte und sogar heute noch per Messenger in Kontakt steht.
Diese Begegnungen seien der Luxus für sie, beschreibt Reindl. Es folgte ein Trip an die Niagara-Fälle – auch dort genoss sie es, einfach dort zu sein und die Zeit zu genießen. Zuletzt standen noch die USA auf Reindls Reiseziel-Liste – genauer gesagt New York City. Neben dem Guggenheim Museum in Manhattan hatte sie sich vorgenommen, das 9/11-Memorial, also den „Ground Zero“ zu besuchen. Vor vielen Jahren hatte sie einen der Twin Towers noch von innen gesehen, sie erinnert sich noch daran, wie sie mit dem Aufzug hochgefahren war. Ein emotionales Erlebnis, an diesen Ort zurückzukehren – und ein würdiger Abschluss ihrer insgesamt siebenwöchigen Reise.
Am morgigen Freitag, 11. April, 16.30 bis 18.30 Uhr, zeigt Christa Reindl im Internationalen Begegnungszentrum der Caritas (Hünefeldstraße 54A) Fotos ihrer Reise und berichtet von ihren Erlebnissen. Hierzu lädt sie herzlich ein.