Wanderfreunde am Eskesberg

An der dritten Herbstwanderung des Sauerländischen Gebirgsvereins und der WZ nahmen viele Wuppertaler teil.

Wuppertal. Das Wetter ist wechselhaft. Trotzdem haben sich rund 50 Wanderer, ausgestattet mit Regenschirmen und wetterfesten Jacken am Kalktrichterofen am Eskesberg versammelt. Unter der Führung von Jörg Mortsieffer wanderten sie über den Eskesberg, durch den Großen Busch bis hinein in das Steinberger Bachtal.

Die Wanderung führte teilweise durch Wohngebiete, im Wald mussten die Wanderer eine Steigung meistern. „Jetzt sind wir etwas ins Schwitzen gekommen“, sagte Mortsieffer lachend. Die Gruppe nutzte die Verschnaufpause, als der Wanderführer etwas über die Geschichte des Eskesbergs erzählte. „Früher war hier ein Kalksteinhof, der aber Ende des 19. Jahrhunderts aufgegeben wurde.“ Mortsieffer weiter: „Dort wurde der „Elberfelder Marmor“ hergestellt, ein Kalkstein, der so gut war, dass man sogar versuchte, ihn als Marmor zu verkaufen.“

Weiter ging es den Waldweg hinauf. Sigrid Knoll (65) bildet mit Hund Raudi das Schlusslicht. Sie ist seit diesem Jahr Mitglied im Sauerländischen Gebirgsverein und läuft mehrmals die Woche. „Hier wandere ich gern mit, weil ich die Gesellschaft mag“, sagte sie. Gut findet sie, dass auch Hunde mitkommen dürfen. „Raudi muss dabei sein.“

Die nächste Etappe führte zur Pahlkestraße. „Der östliche Teil ist seit der Frühen Neuzeit ein Kohlenweg gewesen“, sagte der Wanderführer. Die sogenannten „Kohlenführer“ brachten ihre Ware über diesen Weg nach Wülfrath. Auch das in herbstliche Farben getauchte Steinberger Bachtal, hatte eine reiche Geschichte zu bieten. „Hier wurden viele Fossilien gefunden“, erklärte Mortsieffer. Außerdem gehörte das Tal zum Gut Steinberg, das erstmals im Jahre 1005 in einer Urkunde erwähnt wurde.

Zum Schluss begrüßte Herbert Wagner die Wanderer wieder am Kalktrichterofen. „Vor 120 Jahren, 1893, wurde dieser Kalktrichterofen von dem Unternehmer Emil Lipken erbaut“, erzählte Wagner. Das Baudenkmal sei bis zur Bombardierung der Stadt 1943 in Betrieb gewesen. Wer wollte, konnte auch den Ofen selbst noch erkunden.