<strong>Wuppertal. Die Stimmung bei den etwa 500 Metallern vor den Werkstoren von Vorwerk Elektro ist gereizt. "In den vergangenen Jahren hat sich bei meinem Lohn nichts mehr getan, dabei sind die Preise ständig nach oben gegangen. Sparmöglichkeiten gibt es kaum noch. Man kann nur sein Konto überziehen und das dann mit dem Weihnachts- oder Urlaubsgeld wieder ausgleichen", ärgert sich Schlosser Peter Blume (58).
Zusammen mit seinen Kollegen von KSM Castings ist er gerade mit dem Bus zu einer der zwei Kundgebungen gekommen, mit denen die IG Metall am Donnerstag den Arbeitgebern ihre Kampfbereitschaft in der aktuellen Tarifrunde signalisieren will. 6,5 Prozent mehr Lohn fordert die Gewerkschaft, die nach den moderaten Abschlüssen der vergangenen Jahre nun die Beschäftigten an den guten Umsatzzahlen der Unternehmen beteiligen will.
Diese bieten den Arbeitnehmern 2,5 Prozent mehr Lohn plus 0,5 Prozent als Einmalzahlung - unter der Bedingung, das tarifliche Weihnachtsgeld um 15 Prozent kürzen zu können. Für den Kreisvorsitzenden des DGB ist dies nicht hinnehmbar: "Das ist eine Besudelung der Ehre der Metaller. Eine Frechheit", wählt er drastische Worte und weist darauf hin, welche Bedeutung dieses für die Konjunktur hat.
"Die Leute sind sauer und ungeduldig, weil sie der Meinung sind, dass sie eine Tariferhöhung sich nach den Jahren des Verzichts verdient haben", sagt IG-Metall-Geschäftsführer Fritz Janitz.
"Wir merken in unserem Geldbeutel nichts davon, dass bei den Unternehmen die Umsätze steigen", schimpft KSM-Schmelzer Gerd Peter (40). Für Michael Lang von Johnson Controls ist es daher wichtig, aktiv zu werden: "Wir müssen Präsenz zeigen und den Arbeitgebern klar machen, dass ihr Angebot so nicht akzeptieren werden kann."