Klimatour Wuppertal bekommt 2019 zehn Wasserstoff-Busse

Die Testfahrt in einem Fahrzeug aus Köln kam gut an.

Ulrich Jäger (WSW), Conrad Tschersich (AWG), Oberbürgermeister Andreas Mucke und Baudezernent Frank Meyer (v.l.).

Foto: Fries, Stefan (fri)

Einen Blick in die Zukunft des öffentlichen Personennahverkehrs gestatten sich am Montag Oberbürgermeister Andreas Mucke und Verkehrsdezernent Frank Meyer auf ihrer Klimatour: Sie stiegen an der Haltestelle Heubruch/ Flurstraße in einen wasserstoffbetriebenen Bus der Kölner Stadtwerke, der sie hinauf zur AWG auf Korzert brachte.

 Eine Fahrt, die den OB rundweg begeisterte: „Leiser und ruckelfreier als herkömmliche Busse, sauber, weil nur Wasserdampf und kein Dieselgestank mehr entsteht. Und fast wie Seilbahnfahren auf der Straße. Wasserstoff ist die richtige Antwort auf die zukünftigen Anforderungen an den ÖPNV. “

Meyer bescheinigte dieser Form des öffentlichen Personennahverkehrs, eine intelligentere Lösung als die bisher bekannte Art der Elektromobile zu sein. „Da ist die Herstellung der Zellen bekanntlich ausgesprochen umweltschädlich.“

In Köln werden die Fahrzeuge seit 2011 erfolgreich eingesetzt

Das silbergraue Fahrzeug, ein Brennstoffzellen-Hybridbus, mit der Aufschrift Wasserstoffbus wird zusammen mit einem Schwester-Fahrzeug in Köln seit 2011 mit Erfolg eingesetzt. Eine lange Testphase, die die Regionalverkehr Köln GmbH so überzeugt hat, dass jetzt 30 Busse angeschafft werden sollen. Die Stadt Wuppertal will im nächsten Jahr zehn Busse zu einem Preis von je 650 000 Euro ordern und damit ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.

Die Reichweite des Wasserstoff-Busses beträgt rund 300 Kilometer, wobei man bei den Bussen der WSW rund 200 Kilometer pro Tag zugrunde legt. „Doch man kann die Anforderungen im Flachland in und um Köln nicht mit unseren bergigen Verhältnissen vergleichen“ erläutert Conrad Tschersich, Ingenieur und Geschäftsführer der AWG Wuppertal. „Wegen der Höhenunterschiede ist der Energieverbrauch erheblich höher, sodass bei der Kilometerleistung immer eine Pufferzone eingebaut werden muss.“

Ulrich Jaeger, Geschäftsführer der WSW mobil GmbH, wies auf die gute Zusammenarbeit der WSW mit der AWG hin, deren Aufgabe es zukünftig ist, den erforderlichen Wasserstoff aus der Verbrennung des anfallenden Mülls zu produzieren. Conrad Tschersich brachte es als Fazit seines ausführlichen Vortrages auf einen griffigen Nenner: „Aus Abfall der Region wird Energie für die Region.“

Der einzige Haken: „Deutsche Busse mit Wasserstoff-Antrieb gibt es nicht. Wir müssen sie in Belgien beim Hersteller van Hool bestellen“ so Andreas Mucke. fwb