Weihnachtsendspurt im Tal

Am Samstag herrschte großer Andrang in den Innenstädten. Auch für heute erwarten die Händler viel Umsatz.

Wuppertal. „Ich hab alle Geschenke schon lange beisammen“, sagt Theo Schlichte gelassen. Er nippt genüsslich an seinem Glühwein und betrachtet dabei das hektische Treiben in der Elberfelder Fußgängerzone und auf dem Weihnachtsmarkt. Offensichtlich ist er einer der Wenigen, die im Endspurt vor Heiligabend nichts mehr zu erledigen haben. Für die meisten aber gilt: Das Weihnachtsgeschäft ist auf der Zielgeraden angekommen.

Dicht bevölkert sind besonders am Samstag die Elberfelder und Barmer Fußgängerzonen. Und im Gedrängel blickt so mancher Käufer immer wieder einmal ängstlich auf seine riesigen Einkaufstüten, damit diese in dem ganzen Trubel nicht verloren gehen. „Es ist schon sehr voll“, findet Martina Vogel. Doch warum eigentlich die Großeinkäufe so kurz vor dem Fest? „Erst denkt man, man hätte noch viel Zeit — und dann: Schwupp, steht Weihnachten schon vor der Tür“, sagt Martina Vogel.

So etwas könne er sich nicht erlauben, sagt Klaus Bätz: „Ich habe acht Enkel. Das schafft man gar nicht alles auf einen Schlag.“

Nicht immer ist jedoch der alljährliche Überraschungseffekt, dass Weihnachten ganz plötzlich vor der Tür steht, Schuld am Last-Minute-Geschenkkauf. „Ich hatte bis gestern noch Schule, da kam ich nicht dazu“, erzählt Natalie (11). Allerdings sei sie jetzt froh, dass sie alles bekommen habe. „Es ist einfach zu voll heute, ich fahr nach Hause“, sagt sie glücklich.

Manch anderer findet dagegen Gefallen am großen Getümmel: „Die volle Stadt gehört irgendwie auch zur Vorweihnachtszeit dazu“, meint Bettina Steffen.

„Heute haben wir viel mehr verkauft als sonst“, sagt Georg Kobus. Er hat einen Stand auf dem Weihnachtsmarkt. „Man merkt aber auch, dass die Leute jetzt hektisch werden.“ Insgesamt sei es ein gutes Jahr gewesen, vor allem weil das Wetter mitgespielt habe.

Auf den großen Ansturm ist man in den Geschäften gewappnet. Fast überall ist mehr Personal im Einsatz als sonst. Gastronom Salvatore Spinosa freut sich über sein volles Cafè: „Es macht sich natürlich auch bei uns auch bemerkbar, wenn viel los ist in der Stadt. Die letzten paar Tage waren fantastisch.“

Den Eindruck kann Jos Coenen, Chef der Galeria Kaufhof, nur bestätigen. „Nach einem etwas schleppenden Start kam das Weihnachtsgeschäft am Wochenende noch einmal richtig in Fahrt. Ich bin zufrieden mit dem Jahr.“ Auch heute rechnet Coenen mit ähnlichen Szenen wie am Samstag. „Man kann sich schon drauf einstellen, dass es wieder richtig voll wird.“