Witwer feiert Weihnachten mit zehn Kindern

Das zweite Weihnachtsfest seit dem Tod der Mutter: Wie Burkhard Hoffmann und seine zehn Kinder es trotzdem schaffen, Weihnachtsfreude ins heimische Wohnzimmer zu holen.

Wuppertal. „In der Weihnachtsbäckerei gibt es manche Leckerei. Zwischen Mehl und Milch macht so mancher Knilch eine riesengroße Kleckerei.“ Im wahrsten Sinne des Wortes: Im Hause Hoffmann darf auch schon mal ein Ei zu Boden gehen. Fleißig haben Basti (3), Jonas (5) und Melina (8) Plätzchen gebacken — Sternschnuppen und Sterne mit Schokolade überzogen und mit Streuseln dekoriert. Zur Belohnung darf nun ausgiebig genascht werden.

Burkhard Hoffmann ist froh, dass seine kleinen Kinder sich ungetrübt auf Weihnachten freuen können: „Es wäre schlimm, wenn uns die Freude am Weihnachtsfest vergehen würde.“ Seine Frau Petra, Mutter von zehn Kindern, starb vor einem Jahr an einer Gehirnblutung. Seitdem versucht Burkhard Hoffmann, mit der Unterstützung seiner Kinder den Alltag so gut es geht zu meistern.

Dazu gehört auch, dass gerade die Kleinen ein ganz normales Weihnachtsfest genießen können — mit allem was dazugehört: Adventskalender, Lichterketten und ein großer schöner Tannenbaum. „Das meiste basteln die Kinder selbst. Das war immer eine Tradition bei uns“, erklärt der Vater. Schwierig sei es, den Kindern die Weihnachtswünsche zu erfüllen. Auf den Bericht der WZ im November meldeten sich einige Freiwillige, die mit ihren Spenden die Familie unterstützen wollen.

„Weihnachten bleibt Weihnachten“, so Hoffmann. Deshalb geht es für alle an Heiligabend in die Kirche. Dem zehnfachen Vater ist es wichtig, dass seine Kinder „schon früh den Sinn von Weihnachten und den Grund für das christliche Fest kennen“.

Auch für die Älteren ist Weihnachten mit der Familie noch immer etwas Besonderes. So ging die 15-jährige Janina gemeinsam mit ihrem Vater auf die Suche nach einer riesengroßen Pute. „Wir brauchen schon mindestens sechs Kilo, um die komplette Mannschaft hier zu versorgen“, so Hoffmann.

„Das Schönste an Weihnachten ist, dass wir alle zusammen sind“, freut sich Janina. Dass die Kinder Weihnachten so sehr genießen können, sei keine Selbstverständlichkeit, sagt Hoffmann. Gerade an solchen Feiertagen vermisst die Familie ihre Mutter.

Wenn die Hoffmanns aus der Kirche kommen, Weihnachtslieder gesungen werden und der Tannenbaum gemeinsam geschmückt wird, steigt vor allem bei Jonas, Basti und Melina die Spannung. Melina (8) freut sich schon jetzt: „Wenn das Glöckchen klingelt und das Christkind da war, dürfen wir endlich ins Wohnzimmer und unsere Geschenke auspacken.“ Wie Julian (12) verrät, darf sich natürlich auch der Papa an Heiligabend über ein Geschenk freuen.