Weltstars kommen zum Geburtstagsfest

Das Klavier-Festival Ruhr bietet 66 Konzerte in 21 Städten. Ins Tal kommen unter anderem Hélène Grimaud und Sir András Schiff.

Foto: Stefan Fries

In diesem Jahr gibt es runde Zahlen, an die es Wert ist ge-dacht zu werden. Vor 100 Jah-ren, am 25. März, starb der gro-ße französische Komponist Claude Debussy. Ebenfalls vor 100 Jahren ging am 11. Novem-ber der Erste Weltkrieg zu Ende. Diese beiden Daten sind für den Intendanten Franz Xaver Ohnesorg Anlass, das diesjährige Klavier-Festival Ruhr der deutsch-französischen Freundschaft zu widmen. So werden im offiziellen Teil des Konzertzyklus’ vom 19. April bis zum 13. Juli viele Werke französischer Komponisten aufgeführt.

Es gibt in diesem Jahr rund 66 Konzerte in 21 Städten Nordrhein-Westfalens. Eine nicht unerhebliche Bedeutung hat dabei Wuppertal. Denn sechs bemerkenswerte Veran-staltungen davon finden hier statt. Stadthallenchefin Silke Asbeck freut sich: „Dank Sponsoren konnten diese Termine möglich gemacht werden“. Für Ohnesorg ist es wichtig zu erwähnen: „Ohne Sponsoren und Förderer geht es nicht. Wir sind vollständig privat finanziert. Inklusive Ticketverkauf muss am Ende eine schwarze Null stehen“.

Los geht es in der Stadthalle am 9. März mit einem Stiftungskonzert zugunsten des Klavier-Festivals. Dann wird noch ein runder Geburtstag ganz groß gefeiert: Denn vor 30 Jahren entstand der Initiativkreis Ruhr, der das heute überregional bedeutende Festival ins Leben rief. Insgesamt 20 Weltstars haben ihr Kommen zu dem Geburtstagsfest versichert: Martha Argerich, Juliane Banse, Elena Bashkirova, Alfred Brendel, Adrian Brendel, Till Brönner, Khatia Buniatishvili, Michel Camilo, Frank Chastenier, Matthias Goerne, Dieter Ilg, Joseph Moog, Olli Mustonen, Anne-Sophie Mutter, Maki Namekawa, Dennis Russell Davies, Gerhard Oppitz, Thomas Quasthoff, Sir András Schiff, Yuuko Shiokawa und Sergio Tiempo. Ein Who is Who der internationalen Musikszene gibt sich also ein Stelldichein. Das Programm steht zwar schon fest, soll aber eine Überraschung sein.

Am 30. Mai ist Pianist Maurizio Pollini zu Gast auf dem Johannisberg, für Ohnesorg eine „lebende Legende“. Dafür konnte als neuer Sponsor die Firma Vorwerk mit ins Boot geholt werden. Werke seiner bevorzugten Komponisten wird er vorstellen: Drei, darunter das großartige „Konzert ohne Orchester“ von Robert Schumann sowie die Nocturnes op. 55 und die Sonate in h-Moll Frédéric Chopins.

Am 6. Juni, gibt die französische Pianist Hélène Grimaud in der Stadthalle ein Gastspiel. Sie kommt mit ihrem Lebenspartner, dem Fotografen Mat Hennek. Zu Wasser- und Waldbildern von ihm, die hinter dem Flügel auf eine LED-Wand projiziert werden, spielt sie Werke von Debussy und Maurice Ravel. „Woodlands and beyond“ heißt das Projekt.

Am 21. Juni reist Sir András Schiff zur Stadthalle. Auf dem Programm stehen Robert Schumanns „Geistervariationen“, die späten Klavierwerke op. 117, op. 118 und op. 119 von Johannes Brahms, das Rondo in a-Moll (KV 511) Wolfgang Amadeus Mozarts, Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge Nr. 24 in h-Moll (BWV 869) und die Sonate „Les Adieux“ aus der Feder von Ludwig van Beethoven.

Danach, am 6. Juli, geht es in den Pavillon des Skulpturenparks Waldfrieden. Dann spielt dort die Pianistin Lise de la Salle Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Abert Roussel, Debussy, Ravel und Brahms.

Last but not least gibt es am 5. November in der Stadthalle ein Klavier-Festival-Extra. Stargeiger Frank Peter Zimmermann und Pianist Martin Helmchen wollen die drei Sonaten 8 bis 10 für Violine und Klavier Ludwig van Beethovens aufführen. Der Vorverkauf läuft seit Mitte Januar. Interessierte sollten sich beeilen. Denn laut Ohnesorg sind bereits viele Karten über den Tisch gegangen.