Wenn selbst Göttinnen vor Lachen in Tränen ausbrechen
Ein Hoch auf die Frauen, ein Hoch auf Ingo. Appelt begeistert seine Fans in Barmen.
Wuppertal. Der Titel der Show prangt in riesigen Buchstaben über der Bühne im Haus der Jugend in Barmen. Die Frauen freuen sich, manch ein Mann scheint noch nicht genau zu wissen, auf was er sich an diesem Abend eingelassen hat. Göttinnen — das Thema von Ingo Appelt.
Der Comedian lässt seine Gäste nicht lange warten, startet pünktlich um kurz nach 20 Uhr sein etwa zweistündiges Programm. Applaus und Jubel durch seine bloße Erscheinung im golden-glänzenden Dreiteiler reichen dem Entertainer allerdings nicht: „Ich will, dass ihr aufsteht und jubelt“, sagt er, bevor er nochmal hinter dem Vorhang verschwindet, um mit einem Sturm von standing ovations erneut die Bühne zu betreten.
Wer Appelt kennt, der weiß, dass er mit seinem Spaß weder vor der Bundeskanzlerin, noch vor dem Papst halt macht. Und auch in seiner Show im Haus der Jugend bekommt beinahe jede öffentliche Person ihr Fett weg. Genau darauf freut sich auch René Mäurer: „Der kann das einfach — die Leute durch den Kakao ziehen, ohne schlechtes Gewissen. Deswegen bin ich hier“, sagt der junge Mann kurz vor der Show. Egal ob Westerwelle als Außenministerin oder die Kanzlerin auf dem Kopf stehend, damit sie auch mal lacht. Das Publikum lässt sich schnell mitreißen und in die Show integrieren.
„Als Göttin kann man nicht schuldig sein“, und „Männer sind immer schuld gewesen“, sagt Appelt und bringt damit die Frauen auf seine Seite. Aber auch die Männer finden sich wieder. Spätestens, wenn es um das Leid der Frauen und deren Pinkelpausen auf der Fahrt in den Urlaub geht. Ulrike Schmidt kommt aus dem Lachen kaum noch raus. Auch in der Pause ist sie noch am kichern: „Es ist immer wieder schön, durch solche Gags zu erfahren, dass auch andere Leute so sind wie ich.“ Appelt selbst fühlt sich auf der Bühne im Haus der Jugend sichtlich wohl und tut auch viel dafür, dass es dem Publikum ebenso ergeht — mit Erfolg.
Nach dem Ende der Vorstellung verlassen beinahe alle Gäste das Haus der Jugend mit einem Lächeln auf den Lippen. Die ein oder andere Dame korrigiert noch einmal die verlaufene Wimperntusche, die dem Abend nicht standgehalten hat: „Ich hätte nicht gedacht, dass ich wirklich so viel zu lachen habe, dass ich mich danach neu schminken muss“, sagt Anna Altovic, bevor sie beschwingt mit ihren Freundinnen nach Hause geht.