Betreuung Wie eine Mutter aus Wuppertal bei der Kita-Suche scheitert

Die Stadt bietet bei Einzelfällen Hilfe und Beratung über das Jugendamt an.

Foto: Ralf Hirschberger/dpa

Sprockhövel. Gibt es in Sprockhövel genügend Kita-Plätze? Eine Frage, die eine WZ-Leserin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, mit einem klaren „Nein“ beantwortet. In einer Mail an unsere Redaktion schildert sie, wie sie seit 2017 versucht, einen Platz für ihren anderthalbjährigen Sohn in ihrem Wohnort Haßlinghausen zu finden. Bei gleich drei Kindergärten habe sie eine Anmeldung eingereicht, berichtet sie — doch ohne Erfolg.

Für 2019 habe sie ihren Sohn als Ü3-Kind sogar bei sieben Kindergärten vorab angemeldet, „weil uns ja nicht anderes übrig bleibt, als auch außerhalb der Grenzen des Stadtteils Haßlinghausen weiter zu suchen“. Das Problem: Sie bekomme immer wieder von der Kindergartenleitung gesagt, dass Eltern aus dem Einzugsgebiet der Kita bevorzugt werden. Zwar habe sie dafür vollstes Verständnis. „Aber was sollen wir denn als gebeutelte Eltern machen?“

Auf dem Papier sieht die Lage derweil so aus: Insgesamt gibt es im Stadtgebiet von Sprockhövel 15 Kindergärten. Für das Kitajahr 2018/19 stehen 744 Plätze zu Verfügung, 173 dieser Plätze entfallen auf den U3-Bedarf. Damit kommt man in diesem Bereich auf eine Abdeckungsquote von 45,6 Prozent. Zum Vergleich: In Wuppertal lag 2016 diese Quote bei Kindern unter drei Jahren bei 31,5 Prozent. „Für die Größe unserer Stadt sind wir, was die Kindergärten angeht, gut ausgestattet“, sagt Ilse Crefeld, Jugendamtsleiterein der Stadt Sprockhövel.

Dennoch gibt es laut unserer Leserin Probleme. Woran liegt das? „Das ist im Einzelfall schwer zu beurteilen“, meint Crefeld und ergänzt: „Grundsätzlich habe alle Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz oder eine Tagesbetreuung.“

Allerdings seien auch die Alternativen zur Kita laut unserer Leserin schwer zu bekommen. „Anderweitige Betreuung zu suchen, ist oft schwierig, denn auch Tagesmütter sind völlig ausgebucht“, schreibt sie.

Ilse Crefeld rät diesbezüglich: „Wenn Kinder bei einer Kita auf einer Warteliste stehen, dann können sich die Eltern jederzeit bei uns melden. Dann besprechen wir mit ihnen mögliche Alternativen. Uns ist sehr daran gelegen, für jeden eine Lösung zu finden.“

Schnelle Ad-hoc-Lösungen dürfe man jedoch nicht erwarten. Das sei situativ abhängig, so Crefeld. Man müsse zum Beispiel erst einmal schauen, welche Stundenstaffelung die Eltern pro Woche benötigen. Je nach Situation könne so auch an einem Kompromiss gearbeitet werden. „Wichtig ist, im Dialog zu bleiben“, so Crefeld.