Winterkälte: Bürger sollen Obdachlosen helfen
Stadt und Diakonie haben gemeinsam Maßnahmen erarbeitet, damit die Gefahr durch nächtlichen Frost gebannt wird.
Wuppertal. Deutschlandweit gibt es nach Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe etwa 22.000 Menschen ohne Wohnung. „Mindestens 272 von ihnen sind in den vergangenen 20 Jahren im Winter erfroren, auch in Wuppertal“, sagt Reinhard Ranke von der städtischen Wohnungsnothilfe.
Doch diesen Menschen soll in Wuppertal seit dem vergangenen Winter durch das Kältekonzept verstärkt geholfen werden. In den vergangenen Jahren ist in Wuppertal die Zahl der Frauen und Männer, die auf der Straße leben, gestiegen. „Trotz des umfangreichen Hilfeangebots“, konstatiert Werner Reschke von der Diakonie Wuppertal.
Neben der Sicherstellung von Tagesaufenthalten geht es im Kältekonzept vor allem um die Optimierung der abendlichen Kältegänge: Dabei besuchen Mitarbeiter des Ordnungsamtes und Streetworker der Diakonie bekannte Schlaf- und Aufenthaltsplätze, um Wohnungslose zu überzeugen, eine Übernachtungsstelle aufzusuchen.
Weiterer wichtiger Bestandteil ist die Einbindung der Bürger. Sie können sich nun über eine zentrale Sonderrufnummer 563 4020 melden, wenn sie hilflose Menschen bemerken, die bei Minusgraden im Freien schlafen. Die Rufnummer ist 24 Stunden in Betrieb. Die Anrufenden werden automatisch mit der Leitstelle des Ordnungsamtes verbunden und außerhalb der dortigen Dienstzeiten an die Feuerwehr weitergeleitet.