Winterreifen – für Kleinwagen wird's knapp
Experten raten dringend zum Reifenwechsel. Die Werkstätten in Wuppertal melden riesigen Andrang.
Wuppertal. Wie es zurzeit mit Winterreifen aussieht? "Katastrophe", antwortet Sascha Neul von Reifen Tanski in Langerfeld. Der Andrang sei riesig, und vor allem bei Reifen für kleinere Modelle gebe es Lieferschwierigkeiten. Die Industrie habe wohl zu wenig produziert - nach dem Boom durch die Abwrackprämie gibt es diesmal deutlich mehr Kleinwagen als im Vorjahr.
Weil schon in der vergangenen Woche Minusgrade erreicht worden sind, findet der Ansturm auf die Werkstätten diesmal schon etwas früher statt. "Wir arbeiten im Akkord", sagt Tim Hafermaas von Euromaster an der Clausewitzstraße, zurzeit müsse man eine Vorlaufzeit von vier Tagen, bis man die Winterreifen montieren lassen kann, einkalkulieren. Lange Schlangen gibt es aber noch nicht - die erwarten die Werkstätten spätestens, wenn der erste Schnee gefallen ist.
Dann kann es aber auch schon zu spät sein. Experten raten zur Faustregel "Von O bis O": Von Oktober bis Ostern sollte man nur mit Winterreifen fahren, vor allem im Bergischen.
Die Reifen sollten laut ADAC eine Profiltiefe von vier Millimetern oder mehr haben und nicht älter als sechs bis acht Jahre sein - sonst wird das Gummi spröde. Reiner Schnorr, Obermeister der Kfz-Innung Wuppertal, empfiehlt darüber hinaus Kompletträder: "Sonst werden die Reifen zu stark belastet, wenn sie jedes Mal über die Felge gezogen werden müssen." Außerdem ist die Montage der kompletten Reifen günstiger als die der Reifen ohne Felge. Von Allwetterreifen rät Reiner Schnorr ab: "Die reichen gerade hier in Wuppertal nicht aus."
Es gibt zwar keine Winterreifenpflicht, aber die Straßenverkehrsordnung schreibt bei winterlichen Straßenverhältnissen eine geeignete Bereifung vor. Sonst kann es Bußgelder geben - und wer einen Unfall mit Sommerreifen verursacht, muss damit rechnen, dass ihm mindestens eine Mitschuld zugesprochen wird.