„Wir bilden ein starkes Netzwerk“
Bei den Wirtschaftsjunioren ist der beständige Wandel Programm. Warum das so ist, erklärt Johann Christoph Leonhards.
Auf eine konsequente Beschränkung der Amtszeiten ihrer Führungskräfte legen die Wirtschaftsjunioren großen Wert. Vorsitzende mit einer Amtsdauer, die in Jahrzehnten gemessen wird, sind nicht in ihrem Sinne. Daher erfolgte gestern Abend bei den Neuwahlen im Rahmen der Mitgliederversammlung ein planmäßiger Wechsel des Kreissprechers. Christopher Wojciech, Head of Consulting, netzkern der Netzkern AG, und bisheriger Stellvertreter, tritt die Nachfolge von Johann Christoph Leonhards, Geschäftsführer des Garten- und Landschaftsbau-Unternehmens Jakob Leonhards Söhne GmbH & Co, an.
Leonhards teilt somit das Schicksal seiner Vorgänger im Amt, denen satzungsgemäß zwölf Monate an der Spitze des Kreises beschieden waren. Der scheidende Präsident wird allerdings als „immediate past president“ (Amtsvorgänger) für ein weiteres Jahr dem Vorstand angehören — womit die Kontinuität in der Vorstandsarbeit gewahrt bleibt. Als stellvertretende Kreissprecherin kandidierte Jana Kanzler-Görts, Account Managerin Fellowes GmbH, die damit zur designierten Kreissprecherin für das Jahr 2019 geworden ist.
2019 dürfte ein ganz besonderes Jahr für die Wuppertaler Wirtschaftsjunioren werden, denn gemeinsam mit den Wirtschaftsjunioren aus Solingen und Remscheid sind sie Gastgeber der Bundeskonferenz des Verbandes. „Wir erwarten vom 19. bis 23. September 2019 rund 1000 Teilnehmer“, sagt Johann Christoph Leonhards. Auf einen Veranstaltungsort haben sich die drei bergischen Vereine zwar noch nicht festgelegt, aber angesichts der Größenordnung der Konferenz dürfte es zur historischen Stadthalle auf dem Johannisberg im Bergischen kaum eine Alternative geben.
„Drei Abendveranstaltungen, darunter ein Galaabend in einem entsprechenden Ambiente, sind vorgesehen. Die Bundeskonferenz bedeutet für uns eine große organisatorische Aufgabe“, so Leonhards. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Unternehmensbesichtigungen, Kultur und Sport ist für die Gäste ebenfalls vorgesehen.
Bei der Umsetzung dieser Ziele dürfte es von Vorteil sein, dass die Wuppertaler Wirtschaftsjunioren , relativ schlank aufgestellt sind. In Wuppertal engagieren sich mehr als 100 junge Unternehmer sowie Führungs- und Nachwuchsführungskräfte aus knapp 90 Unternehmen. „Uns genügt es nicht, dass unsere Mitglieder überall Visitenkarten verteilen, sondern wir erwarten Engagement“, so Leonhards. Sei dieser Einsatz nicht zu erkennen, drohe eine Verwarnung und bei einer Wiederholung gar der Ausschluss. Das sei erst vor kurzem so geschehen. Die Wuppertaler Junioren fordere im Gegensatz zu anderen Vereinen im Verband mit 300 Euro einen relativ hohen Jahresbeitrag. Wer Vollmitglied werden will, muss sich zudem zunächst als sogenannter Interessent bewähren.
Kurze Amtszeiten an der Vereinsspitze, hohe Anforderungen an die Mitglieder — das seien Garanten für Dynamik und ein starkes Netzwerk. „Unsere Mitglieder vereint ihr Engagement für Bildung und ihr Einsatz für den Wirtschaftsstandort Wuppertal“, sagt Johann Christoph Leonhards.
2017 boten die Wirtschaftsjunioren elf Bewerbertrainings für mehr als 700 Schüler der 9. und 10. Jahrgangsstufen an. Dabei berichteten sie aus ihrer beruflichen und betrieblichen Praxis und gaben Tipps für Tipps für das Erstellen von Bewerbungsunterlagen und das richtige Verhalten in Bewerbungsgesprächen. „Wir haben zudem unter anderem ein Flüchtlingsprojekt unterstützt und wie in den Jahren zuvor den Bergischen Unternehmerkongress organisiert“, so Leonhards.
Rein theoretisch kann jeder Kreissprecher einer Amtsperiode mit einem gewissen zeitlichen Abstand eine weitere folgen lassen. Der Zyklus beginnt als stellvertretender Kreissprecher, es folgt das Amt als Kreissprecher und dann das des „immediate past president“. So könnte es immer weitergehen, wenn es keine Altersgrenze gebe. Der Begriff Junior ist weit gefasst, aber mit 40 Jahren ist dann auch für Wirtschaftsjunioren die älteren Semester Schluss.